tehe es ihm frei, beim Papst und Herzog Max von
Bayern um die Entlassung anzusuchen; 3. dem Erzbischof sollen zu einer
jaehrlichen Pension 20000 Gulden bezahlt werden; 4. sollen demselben noch
besonders 10000 Gulden zu einer Abfertigung erstattet werden; 5. anstatt
des Silbergeschirres gebe man ihm 5000 Gulden und eine standesgemaesse
Fahrnis; 6. alle ausstehenden Gelder und Schuldverschreibungen sollen
dem Erzbischof zur freien Verfuegung eingehaendigt werden; 7. sollen
demselben alle seine Kleider, Kleinodien &c. zugestellt werden nach des
Domkapitels Befinden; 8. alle bei dem Erzstift vorhandenen Schulden
sollen ohne Entgeld des Erzbischofs bezahlt werden; 9. gleichwie das
Domkapitel an den Erzbischof weiter nichts zu suchen habe, also soll
auch dieser solches zu thun nicht Macht haben; sondern das, was
vorgefallen, soll beiderseits ganz vergessen sein; jedoch soll alles
dieses erst nach eingelangter paepstlicher Bestaetigung in seine Wirkung
kommen; 10. soll des Erzbischofes Bruder Rudolf, Vizedom zu Friesach,
bei allen seinen Guetern ruhig verbleiben und die Versicherung dessen
durch das Domkapitel auch bei dem Herzog von Bayern ausgewirkt werden;
11. soll sich das Kapitel bei dem Herzog von Bayern dahin verwenden, dass
dem Erzbischof bis zu voelliger Entledigung eine groessere Freiheit als
bisher gestattet werde; 12. weil dann, was die Bewilligung der Freiheit
und die Versicherung der Pension betrifft, an dem Herzog von Bayern
vorzueglich ist, so soll dieser von beiden Teilen um Bewilligung ersucht
werden.
Mit keinem Laut hatte Wolf Dietrich die Verlesung dieser inhaltsschweren
Urkunde unterbrochen; als Graf Lodron geendigt, rief der Fuerst
wehmutsvoll. "Und was wird aus meiner Gemahlin?"
Kalt erwiderte Lodron: "Fuer Frau v. Altenau wird das Kapitel Sorge
tragen, sofern die Urkunde ohne Weigern unterzeichnet ist."
Wolf Dietrich kaempfte den letzten Kampf, ein Zittern lief durch seinen
Koerper, er rang nach Atem und Entschluss.
Still war es im Saale, die Kapitulare sassen wie zu Stein erstarrt.
Perger hatte Thraenen in den Augen und fuehlte sich versucht, dem
entthronten Gebieter einige Trostworte zuzufluestern, doch als er sich
hierzu erheben wollte, schreckte ihn ein strenger Blick Lodrons zurueck.
Aechzend erhob sich Wolf Dietrich und bat mit leisen Worten um Tinte und
Feder.
Das Schreibzeug lag auf dem langen Tisch bereit; Lodron deutete darauf
und trat an des Erzbischofes Seite.
Fluechtig las Wo
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