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Orten auf Felsen gefunden, Sterne, Sonnen, Tiger, Krokodile, mir keineswegs Gegenstaende religioeser Verehrung vorzustellen scheinen. Zwischen dem Cassiquiare und dem Orinoco, zwischen Encaramada, Capuchino und Caycara sind diese hieroglyphische n Figuren haeufig sehr hoch oben in Felswaende eingehauen, wohin man nur mittelst sehr hoher Gerueste gelangen koennte. Fragt man nun die Eingeborenen, wie es moeglich gewesen sey, die Bilder einzuhauen, so erwiedern sie laechelnd, als spraechen sie eine Thatsache aus, mit der nur ein Weisser nicht bekannt seyn kann, "zur Zeit des *grossen Wassers* seyen ihre Vaeter so hoch oben im Canoe gefahren." Diese alten Sagen des Menschengeschlechts, die wir gleich Truemmern eines grossen Schiffbruchs ueber den Erdball zerstreut finden, sind fuer die Geschichtsphilosophie von hoechster Bedeutung. Wie gewisse Pflanzenfamilien in allen Klimaten und in den verschiedensten Meereshoehen das Gepraege des gemeinsamen Typus behalten, so haben die cosmogonischen Ueberlieferungen der Voelker aller Orten denselben Charakter, eine Familienaehnlichkeit, die uns in Erstaunen setzt. Im Grundgedanken hinsichtlich der Vernichtung der lebendigen Schoepfung und der Erneuerung der Natur weichen die Sagen fast gar nicht ab, aber jedes Volk gibt ihnen eine oertliche Faerbung. Auf den grossen Festlaendern, wie auf den kleinsten Inseln im stillen Meer haben sich die uebrig gebliebenen Menschen immer auf den hoechsten Berg in der Naehe gefluechtet, und das Ereigniss erscheint desto neuer, je roher die Voelker sind und je weniger, was sie von sich selbst wissen, weit zurueckreicht. Untersucht man die mexicanischen Denkmale aus der Zeit vor der Entdeckung der neuen Welt genau, dringt man in die Waelder am Orinoco, sieht man, wie unbedeutend, wie vereinzelt die europaeischen Niederlassungen sind und in welchen Zustaenden die unabhaengig gebliebenen Staemme verharren, so kann man nicht daran denken, die eben besprochene Uebereinstimmung dem Einfluss der Missionare und des Christenthums auf die Volkssagen zuzuschreiben. Ebenso unwahrscheinlich ist es, dass die Voelker am Orinoco durch den Umstand, dass sie Meeresprodukte hoch oben in den Gebirgen gefunden, auf die Vorstellung vom grossen Wasser gekommen seyn sollten, das eine Zeit lang die Keime des organischen Lebens auf der Erde vernichtet habe. Das Land am rechten Ufer des Orinoco bis zum Cassiquiare und Rio Negro besteht aus Urgebirge. Ich habe dort wohl eine klei
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