FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   78   79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102  
103   104   105   106   107   108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   >>   >|  
Fort darauf angelegt, das drei Batterien entthielt und in dem bestaendig ein Militaerposten lag. In Carichana und Atures sahen wir die Kanonen ohne Lafetten, halb im Sand begraben. Die Jesuitenschanze (oder _Fortaleza de San Francisco Xavier_) wurde nach der Aufhebung der Gesellschaft Jesu zerstoert, aber der Ort heisst noch el Castillo. Auf einer in neuester Zeit in Caracas von einem Weltgeistlichen entworfenen, nicht gestochenen Karte fuehrt derselbe den seltsamen Namen _Trinchera del despotismo monacal_ (Schanze des Moenchsdespotismus). In allen politischen Umwaelzungen spricht sich der Geist der Neuerung, der ueber die Menge kommt, auch in der geographischen Nomenclatur aus. Die Besatzung, welche die Jesuiten auf diesem Felsen hatten, sollte nicht allein die Missionen gegen die Einfaelle der Caraiben schuetzen, sie diente auch zum Angriffskriege, oder, wie man hier sagt, zur Eroberung von Seelen (_conquista de almas_). Die Soldaten, durch die ausgesetzten Geldbelohnungen angefeuert, machten mit bewaffneter Hand Einfaelle oder _Entradas_ auf das Gebiet unabhaengiger Indianer. Man brachte um, was Widerstand zu leisten wagte, man brannte die Huetten nieder, zerstoerte die Pflanzungen und schleppte Greise, Weiber und Kinder als Gefangene fort. Die Gefangenen wurden sofort in die Missionen am Meta, Rio Negro und obern Orinoco vertheilt. Man waehlte die entlegensten Orte, damit sie nicht in Versuchung kaemen, wieder in ihr Heimathland zu entlaufen. Dieses gewaltsame Mittel, *Seelen zu erobern*, war zwar nach spanischem Gesetz verboten, wurde aber von den buergerlichen Behoerden geduldet und von den Obern der *Gesellschaft*, als der Religion und dem Aufkommen der Missionen foerderlich, hoechlich gepriesen. "Die Stimme des Evangeliums," sagt ein Jesuit vom Orinoco in den "erbaulichen Briefen"(21) aeusserst naiv, "wird nur da vernommen, wo die Indianer Pulver haben knallen hoeren (_el eco de la polvora_). Sanftmuth ist ein gar langsames Mittel. Durch Zuechtigung erleichtert man sich die Belehrung der Eingebornen." Dergleichen die Menschheit schaendenden Grundsaetze wurden sicher nicht von allen Gliedern einer Gesellschaft getheilt, die in der neuen Welt und ueberall, wo die Erziehung ausschliesslich in den Haenden von Moenchen geblieben ist, der Wissenschaft und der Cultur Dienste geleistet hat. Aber die *Entradas*, die *geistlichen Eroberungen* mit dem Bajonett waren einmal ein von einem Regiment, bei dem es nur auf rasche A
PREV.   NEXT  
|<   78   79   80   81   82   83   84   85   86   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102  
103   104   105   106   107   108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   >>   >|  



Top keywords:
Missionen
 

Gesellschaft

 

Einfaelle

 

Orinoco

 

Entradas

 

Indianer

 
wurden
 
Seelen
 

Mittel

 
gewaltsame

Eroberungen

 

geistlichen

 
Dieses
 

Bajonett

 

wieder

 

Heimathland

 

entlaufen

 

erobern

 
geleistet
 
buergerlichen

Behoerden

 

geduldet

 
verboten
 
kaemen
 

spanischem

 

Gesetz

 

sofort

 
rasche
 

Gefangenen

 

Kinder


Gefangene

 

entlegensten

 

Religion

 

waehlte

 
einmal
 

Regiment

 
vertheilt
 

Versuchung

 
Dienste
 

ueberall


Erziehung

 

langsames

 

Sanftmuth

 
polvora
 

hoeren

 

ausschliesslich

 

Menschheit

 

schaendenden

 

Grundsaetze

 
sicher