e der Hitze nahm die Plage der Moskitos erschrecklich zu.
Nie hatten wir so arg gelitten als in San Borja. Man konnte nicht sprechen
oder das Gesicht entbloessen, ohne Mund und Nase voll Insekten zu bekommen.
Wir wunderten uns, dass wir den Thermometer nicht auf 35 oder 36 Grad
stehen sahen; beim schrecklichen Hautreiz schien uns die Luft zu gluehen.
Wir uebernachteten am Ufer bei Guaripo. Aus Furcht vor den kleinen
Caraibenfischen badeten wir nicht. Die Krokodile, die wir den Tag ueber
gesehen, waren alle ausserordentlich gross, 22--24 Fuss lang.
Am 14. April. Die Plage der Zancudos veranlasste uns, schon um fuenf Uhr
Morgens aufzubrechen. In der Luftschicht ueber dem Fluss selbst sind weniger
Insekten als am Waldsaume. Zum Fruehstueck hielten wir an der Insel
Guachaco, wo eine Sandsteinformation oder ein Conglomerat unmittelbar auf
dem Granit lagert. Der Sandstein enthaelt Quarz-, sogar Feldspathtruemmer
und das Bindemittel ist verhaerteter Thon. Es befinden sich darin kleine
Gaenge von Brauneisenerz, das in liniendicken Schichten abblaettert. Wir
hatten dergleichen Blaetter bereits zwischen Encaramada und dem Baraguan am
Ufer gefunden, und die Missionaere hatten dieselben bald fuer Gold-, bald
fuer Zinnerz gehalten. Wahrscheinlich ist diese secundaere Bildung frueher
ungleich weiter verbreitet gewesen. Wir fuhren an der Muendung des Rio
Parueni vorueber, ueber welcher die Macos-Indianer wohnen, und uebernachteten
auf der Insel Panumana. Nicht ohne Muehe kam ich dazu, zur Bestimmung der
Laenge des Orts, bei dem der Fluss eine scharfe Wendung nach West macht,
Hoehenwinkel des Canopus zu messen. Die Insel Panumana ist sehr reich an
Pflanzen. Auch hier findet man wieder die kahlen Felsen, die
Melastomenbuesche, die kleinen Baumpartien, deren Gruppirung uns schon in
der Ebene bei Carichana aufgefallen war. Die Berge bei den grossen
Katarakten begrenzten den Horizont gegen Suedost. Je weiter wir hinauf
kamen, desto grossartiger und malerischer wurden die Ufer des Orinoco.
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11 Die Sandfloehe (_pulex penetrans_, LINNE) die sich beim Menschen und
Affen unter die Naegel der Zehen eingraben und daselbst ihre Eier
legen.
12 Die Namen der Missionen in Suedamerika bestehen saemmtlich aus zwei
Worten, von denen das erste nothwendig ein Heiligenname ist (der
Name des Schutzpatrons der Kirche), das zweite ein indianisches (der
Name des Vol
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