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nmeeren durchzogen? In welchem Zustande muessen sich damals diese Niederungen von Guyana befunden haben, die jetzt alle Jahre die Ueberschwemmungen durchzumachen haben? Welch ungeheure Massen von Krokodilen, Seekuehen und Boas muessen auf dem weiten Landstrich gelebt haben, der dann wieder aus Lachen stehenden Wassers bestand, oder ein ausgedoerrter, von Spruengen durchzogener Boden war! Der ruhigeren Welt, in der wir leben, ist eine ungleich stuermischere vorangegangen. Auf den Hochebenen der Anden finden sich Knochen von Mastodonten und amerikanischen eigentlichen Elephanten, und auf den Ebenen am Uruguay lebte das Megatherium. Graebt man tiefer in die Erde, so findet man in hochgelegenen Thaelern, wo jetzt keine Palmen und Baumfarn mehr vorkommen, Steinkohlenfloetze, in denen riesenhafte Reste monocotyledonischer Gewaechse begraben liegen. Es war also lange vor der Jetztwelt eine Zeit, wo die Familien der Gewaechse anders vertheilt, wo die Thiere groesser, die Stroeme breiter und tiefer waren. Soviel und nicht mehr sagen uns die Naturdenkmale, die wir vor Augen haben. Wir wissen nicht, ob das Menschengeschlecht, das bei der Entdeckung von Amerika ostwaerts von den Cordilleren kaum ein paar schwache Volksstaemme aufzuweisen hatte, bereits auf die Ebenen herabgekommen war, oder ob die uralte Sage vom *grossen Wasser*, die sich bei den Voelkern am Orinoco, Erevato und Caura findet, andern Himmelsstrichen angehoert, aus denen sie in diesen Theil des neuen Continents gewandert ist. Am 11. April. Nach unserer Abfahrt von Carichana um 2 Uhr Nachmittags fanden wir im Bette immer mehr Granitbloecke, durch welche der Strom aufgehalten wird. Wir liessen den Cano Orupe westwaerts und fuhren darauf am grossen, unter dem Namen _Pieda del Tigre_ bekannten Felsen vorbei. Der Strom ist hier so tief, dass ein Senkblei von 22 Faden den Grund nicht erreicht. Gegen Abend wurde der Himmel bedeckt und duester, Windstoesse und dazwischen ganz stille Luft verkuendeten, dass ein Gewitter im Anzug war. Der Regen fiel in Stroemen und das Blaetterdach, unter dem wir lagen, bot wenig Schutz. Zum Glueck vertrieben die Regenstroeme die Moskitos, die uns den Tag ueber grausam geplagt, wenigstens auf eine Weile. Wir befanden uns vor dem Katarakt von Cariven, und der Zug des Wassers war so stark, dass wir nur mit Muehe ans Land kamen. Wir wurden immer wieder mitten in die Stroemung geworfen. Endlich sprangen zwei Salivas, ausgezeichnete Schwimmer, ins
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