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m Theile von Amerika glaube ich, dass das Gold, wie das Zinn, zuweilen in kaum sichtbaren Theilchen durch die ganze Masse des Granitgesteins zerstreut ist, ohne dass man kleine veraestete und in einander verschlungene Gaenge anzunehmen hat. Noch nicht lange fanden Indianer aus Encaramada in der _Quebrada del tigre_ (Tigerschlucht) ein Goldkorn von zwei Linien Durchmesser. Es war rund und schien im Wasser gerollt. Diese Entdeckung war den Missionaeren noch wichtiger als den Indianern, aber sie blieb alleinstehend. Ich kann dieses erste Glied des Bergstocks der Encaramada nicht verlassen, ohne eines Umstandes zu erwaehnen, der Pater GILI nicht unbekannt geblieben war und dessen man waehrend unseres Aufenthalts in den Missionen am Orinoco haeufig gegen uns erwaehnte. Unter den Eingeborenen dieser Laender hat sich die Sage erhalten, "beim grossen Wasser, als ihre Vaeter das Canoe besteigen mussten, um der allgemeinen Ueberschwemmung zu entgehen, haben die Wellen des Meeres die Felsen der Encaramada bespuelt." Diese Sage kommt nicht nur bei einem einzelnen Volke, den Tamanaken vor, sie gehoert zu einem Kreise geschichtlicher Ueberlieferungen, aus dem sich einzelne Vorstellungen bei den Maypures an den grossen Katarakten, bei den Indianern am Rio Erevato, der sich in den Caura ergiesst, und fast bei allen Staemmen am obern Orinoco finden. Fragt man die Tamanaken, wie das Menschengeschlecht diese grosse Katastrophe, die *Wasserzeit* der Mexicaner, ueberlebt habe, so sagen sie, "ein Mann und ein Weib haben sich auf einen hohen Berg, Namens Tamanacu, am Ufer des Asiveru, gefluechtet; da haben sie Fruechte der Mauritiapalme hinter sich ueber ihre Koepfe geworfen, und aus den Kernen derselben seyen Maennlein und Weiblein entsprossen, welche die Erde wieder bevoelkert." In solch einfacher Gestalt lebt bei jetzt wilden Voelkern eine Sage, welche von den Griechen mit allem Reiz der Einbildungskraft geschmueckt worden ist. Ein paar Meilen von Encaramada steht mitten in der Savane ein Fels, der sogenannte *Tepumereme*, *der gemalte Fels*. Man sieht darauf Thierbilder und symbolische Zeichen, aehnlich denen, wie wir sie auf der Rueckfahrt auf dem Orinoco nicht weit unterhalb Encaramada bei der Stadt Caycara gesehen. In Afrika heissen dergleichen Felsen bei den Reisenden _'Fetischsteine'_. Ich vermeide den Ausdruck, weil die Eingeborenen am Orinoco von einem Fetischdienst nichts wissen, und weil die Bilder, die wir an nunmehr unbewohnten
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