e *Simaruba* ist eine Quassiaart, eine Fieberrinde, und waechst in
spanisch Guyana nur im Thal des Rio Caura, wo die Paudacotos-Indianer sie
*Achechari* nennen.
In Carichana, auf dem grossen Platz, fand ich die Inclination der
Magnetnadel gleich 33 deg.,70, die Intensitaet der magnetischen Kraft gleich
227 Schwingungen in zehn Zeitminuten, eine Steigerung, bei der oertliche
Anziehungen im Spiel seyn mochten. Die vom Wasser des Orinoco geschwaerzten
Granitbloecke wirken uebrigens nicht merkbar auf den Magnet. Der Barometer
stand um Mittag 336,6 Linien hoch, der Thermometer zeigte im Schatten
30 deg.,6. Bei Nacht fiel die Temperatur der Luft auf 26 deg.,2; der Delucsche
Hygrometer stand auf 46 deg..
Am 10. April war der Fluss um mehrere Zoll gestiegen; die Erscheinung war
den Eingeborenen auffallend, da sonst der Strom Anfangs fast unmerklich
steigt, und man ganz daran gewoehnt ist, dass er im April ein paar Tage lang
wieder faellt. Der Orinoco stand bereits drei Fuss ueber dem niedrigsten
Punkt. Die Indianer zeigten uns an einer Granitwand die Spuren der
gegenwaertigen Hochgewaesser; sie standen nach unserer Messung 42 Fuss hoch,
und diess ist doppelt so viel als durchschnittlich beim Nil. Aber dieses
Maass wurde an einem Ort genommen, wo das Strombett durch Felsen bedeutend
eingeengt ist, und ich konnte mich nur an die Angabe der Indianer halten.
Man sieht leicht, dass das Stromprofil, die Beschaffenheit der mehr oder
weniger hohen Ufer, die Zahl der Nebenfluesse, die das Regenwasser
hereinfuehren, und die Laenge der vom Fluss zurueckgelegten Strecke auf die
Wirkungen der Hochgewaesser und auf ihre Hoehe von bedeutendem Einfluss seyn
muessen. Unzweifelhaft ist, und es macht auf Jedermann im Lande einen
starken Eindruck, dass man bei Carichana, San Borja, Atures und Maypures,
wo sich der Strom durch die Berge Bahn gebrochen, hundert, zuweilen
hundert dreissig Fuss ueber dem hoechsten gegenwaertigen Wasserstand schwarze
Streifen und Auswaschungen sieht, die beweisen, dass das Wasser einmal so
hoch gestanden. So waere denn dieser Orinocostrom, der uns so grossartig und
gewaltig erscheint, nur ein schwacher Rest der ungeheuren Stroeme suessen
Wassers, die einst, geschwellt von Alpenschnee oder noch staerkeren
Regenniederschlaegen als den heutigen, ueberall von dichten Waeldern
beschattet, nirgends von flachen Ufern eingefasst, welche der Verdunstung
Vorschub leisten, das Land ostwaerts von den Anden gleich Armen von
Binne
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