, dem Regen aus, und
faellt die gewoehnliche Lufttemperatur rasch um 2--3 Grad, so schlingen sie
sich den Schwanz, der uebrigens kein Wickelschwanz ist, um den Hals und
verschraenken Arme und Beine, um sich gegenseitig zu erwaermen. Die
indianischen Jaeger erzaehlten uns, man finde in den Waeldern haeufig Haufen
von zehn, zwoelf solcher Affen, die erbaermlich schreien, weil die auswaerts
Stehenden in den Knaeuel hinein moechten, um Waerme und Schutz zu finden.
Schiesst man mit Pfeilen, die in _Curare destemplado_ (in verduenntes Gift)
getaucht sind, auf einen solchen Knaeuel, so faengt man viele junge Affen
auf einmal lebendig. Der junge Titi bleibt im Fallen an seiner Mutter
haengen, und wird er durch den Sturz nicht verletzt, so weicht er nicht von
Schulter und Hals des todten Thiers. Die meisten, die man in den Huetten
der Indianer lebend antrifft, sind auf diese Weise von den Leichen ihrer
Muetter gerissen worden. Erwachsene Thiere, wenn sie auch von leichten
Wunden genesen sind, gehen meist zu Grunde, ehe sie sich an den Zustand
der Gefangenschaft gewoehnt haben. Die Titis sind meist zarte, furchtsame
kleine Thiere. Sie sind aus den Missionen am Orinoco schwer an die Kuesten
von Cumana und Caracas zu bringen. Sobald man die Waldregion hinter sich
hat und die Llanos betritt, werden sie traurig und niedergeschlagen. Der
unbedeutenden Zunahme der Temperatur kann man diese Veraenderung nicht
zuschreiben, sie scheint vielmehr vom staerkeren Licht, von der geringeren
Feuchtigkeit und von irgend welcher chemischen Beschaffenheit der Luft an
der Kueste herzuruehren.
Den Saimiris oder Titis vom Orinoco, den Atelen, Sajous und andern schon
lange in Europa bekannten Vierhaendern steht in scharfem Abstich, nach
Habitus und Lebensweise, der *Macavahu* [_Simia lugens_] gegenueber, den
die Missionaere _'Viudita'_ oder *Wittwe in Trauer* nennen. Das kleine
Thier hat feines, glaenzendes, schoen schwarzes Haar. Das Gesicht hat eine
weisslichte, ins Blaue spielende Larve, in der Augen, Nase und Mund stehen.
Die Ohren haben einen umgebogenen Rand, sind klein, wohlgebildet und fast
ganz nackt. Vorn am Halse hat die *Wittwe* einen weissen, zollbreiten
Strich, der ein halbes Halsband bildet. Die Hinterfuesse oder vielmehr Haende
sind schwarz wie der uebrige Koerper, aber die Vorderhaende sind aussen weiss
und innen glaenzend schwarz. Diese weissen Abzeichen deuten nun die
Missionare als Schleier, Halstuch und Handschuhe einer *Wittwe in T
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