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en, in der jeder fuer sich allein haben wolle, was Gott allen bescheert." Wir umgingen die Insel in Begleitung des Missionars und eines Pulpero, der sich ruehmte, dass er seit zehn Jahren ins Lager der Indianer und zur _pesca de Tortugas_ komme. Man besucht dieses Stueck des Orinoco, wie man bei uns die Messen von Frankfurt und Beaucaire besucht. Wir befanden uns auf einem ganz ebenen Sandstrich. Man sagte uns: "So weit das Auge an den Ufern hin reicht, liegen Schildkroeteneier unter einer Erdschicht." Der Missionar trug eine lange Stange in der Hand. Er zeigte uns, wie man mit der Stange (_vera_) sondirt, um zu sehen, wie weit die Eier*schicht* reicht, wie der Bergmann die Grenzen eines Lagers von Mergel, Raseneisenstein oder Steinkohle ermittelt. Stoesst man die Vara senkrecht in den Boden, so spuert man daran, dass der Widerstand auf einmal aufhoert, dass man in die Hoehlung oder das lose Erdreich, in dem die Eier liegen, gedrungen ist. Wie wir sahen, ist die Schicht im Ganzen so gleichfoermig verbreitet, dass die Sonde in einem Halbmesser von 10 Toisen rings um einen gegebenen Punkt sicher darauf stoesst. Auch spricht man hier nur von *Quadratstangen Eiern*, wie wenn man ein Bodenstueck, unter dem Mineralien liegen, in Loose theilte und ganz regelmaessig abbaute. Indessen bedeckt die Eierschicht bei weitem nicht die ganze Insel; sie hoert ueberall auf, wo der Boden rasch ansteigt, weil die Schildkroete auf diese kleinen Plateaus nicht hinaufkriechen kann. Ich erzaehlte meinen Fuehrern von den hochtrabenden Beschreibungen Pater GUMILLAs, wie die Ufer des Orinoco nicht soviel Sandkoerner enthalten, als der Strom Schildkroeten, und wie diese Thiere die Schiffe in ihrem Lauf aufhielten, wenn Menschen und Tiger nicht alljaehrlich so viele toedteten. "_Son cuentos de frailes_" sagte der Kraemer aus Angostura leise, denn da arme Missionaere hier zu Lande die einzigen Reisenden sind, so nennt man hier "Pfaffenmaehrchen," was man in Europa den Reisenden ueberhaupt aufbuerden wuerde. Die Indianer versicherten uns, von der Muendung des Orinoco bis zum Einfluss des Apure herauf finde man keine einzige Insel und kein einziges Gestade, wo man Schildkroeteneier in Masse sammeln koennte. Die grosse Schildkroete, der Arrau (sprich Arra-u), meidet von Menschen bewohnte oder von Fahrzeugen besuchte Orte. Es ist ein furchtsames, scheues Thier, das den Kopf ueber das Wasser streckt und sich beim leisesten Geraeusch versteckt. Die Ufer
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