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damit um, vom Einfluss des Casanare in den Meta bis zum Einfluss des Meta in
den Orinoco eine Reihe von Missionen zu gruenden, so dass ein schmaler
Streif bebauten Landes ueber die weite Steppe zwischen den Waeldern von
Guyana und den Anden von Neu-Grenada gelaufen waere. Ausser dem Mehl von
Santa Fe gingen damals zur Zeit der "Schildkroeteneierernte" das Salz von
Chita, die Baumwollenzeuge von San Gil und die gedruckten Decken von
Socorro den Fluss herunter. Um den Kraemern, die diesen Binnenhandel
trieben, einigermassen Sicherheit zu verschaffen, machte man vom *Castillo*
oder Fort Carichana aus von Zeit zu Zeit einen Angriff auf die
Guahibos-Indianer.
Da auf demselben Wege, der den Handel mit den Produkten von Neu-Grenada
foerderte, das geschmuggelte Gut von der Kueste von Guyana ins Land ging, so
setzte es der Handelsstand von Carthagena de Indias bei der Regierung
durch, dass der freie Handel auf dem Meta bedeutend beschraenkt wurde.
Derselbe Geist des Monopols schloss den Meta, den Rio Atracto und den
Amazonenstrom. Es ist doch eine wunderliche Politik von Seiten der
Mutterlaender, zu glauben, es sey vortheilhaft, Laender, wo die Natur Keime
der Fruchtbarkeit mit vollen Haenden ausgestreut, unangebaut liegen zu
lassen. Dass das Land nicht bewohnt ist, haben sich nun die wilden Indianer
aller Orten zu Nutze gemacht. Sie sind an die Fluesse herangerueckt, sie
machen Angriffe auf die Vorueberfahrenden, sie suchen *wiederzuerobern*,
was sie seit Jahrhunderten verloren. Um die Guahibos im Zaume zu halten,
wollten die Kapuziner, welche als Leiter der Missionen am Orinoco auf die
Jesuiten folgten, an der Ausmuendung des Meta unter dem Namen Villa de San
Carlos eine Stadt bauen. Traegheit und die Furcht vor dem dreitaegigen
Fieber liessen es nicht dazu kommen, und ein sauber gemaltes Wappen auf
einem Pergament und ein ungeheures Kreuz am Ufer des Meta ist Alles, was
von der Villa de San Carlos bestanden hat. Die Guahibos, deren Kopfzahl,
wie man behauptet, einige Tausende betraegt, sind so frech geworden, dass
sie, als wir nach Carichana kamen, dem Missionaer hatten ankuendigen lassen,
sie werden auf Floessen kommen und ihm sein Dorf anzuenden. Diese Floesse
(_valzas_), die wir zu sehen Gelegenheit hatten, sind kaum 3 Fuss breit und
12 lang. Es fahren nur zwei bis drei Indianer darauf, aber 15 bis 16 Floesse
werden mit den Stengeln von Paulinia, Dolichos und andern Rankengewaechsen
aneinander gebunden. Man begr
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