i Turnbull 291;
Cook dritte Reise 2, 331). Doch scheint es, als ob in Tahiti sich jetzt
(1852) der Gesundheitszustand wieder gehoben habe (Virgin 2, 41). Auch
werden von frueher (Cook a.a.O. 2, 331) schon Beispiele erwaehnt, wo
Infizirte, freilich selten genug, von selbst genassen. Nur in Tonga
scheint, bei dem keuscheren Leben der Tonganer das Unheil wenigstens
nach Mariners Bericht, nicht um sich gegriffen oder doch leichtere
Formen nach und nach angenommen zu haben.
Die Seuche ist auch unter den Eingeborenen von Neu-Holland verbreitet
und auch hier will Meinicke (a 2, 179) die Annahme, sie sei ihnen von
den Europaeern gebracht, als "aeusserst unwahrscheinlich" dadurch
beweisen, dass bei der Gruendung der Colonie von Sydney und auch
neuerdings diese Krankheit tief im Inneren des Continentes gefunden sei.
Als ob das bei dem Wanderleben dieser Staemme auffallen koennte! als ob
sie nicht schon vor der Gruendung der Colonie mit Europaeern und wahrlich
nicht mit den reinsten in mannigfacher Beruehrung gewesen waeren! Den
Aleuten, bei denen es Cook schon vorfand (dritte Reise 3, 265), und den
Kamtschadalen ist dieses Unheil von den Russen, den Pelzhaendlern,
mitgetheilt. Da nun aber die Kamtschadalen ebenfalls zu Ausschweifungen,
sei es im Trunk, sei es in der Liebe, geneigt waren, so sind auch hier
seine Folgen nicht ohne Gewicht fuer unsere Betrachtung.
Bei weitem schlimmer, aber und allgemeiner haben die Blattern gewuethet,
die schlimmste Geissel aller Naturvoelker. Am bekanntesten ist dies von
Amerika, in dessen noerdlicher Haelfte sie zuerst um 1630 auftraten (Waitz
b, 15). Neun Zehntel von den Nordindianern rafften sie hin; die
Mandans starben 1837 fast ganz aus, die Schwarzfuesse schmolzen durch
sie von 30-40,000 auf 1000 zusammen: aehnlich erging es anderen
nordamerikanischen Staemmen, den Kraehenindianern, Minetarris, Cumanchen,
Rikkaris; von den Omahas und den Eingeborenen des Oregongebietes erlagen
ihnen zwei Drittel, von den Californiern die Haelfte (Waitz 1, 161).
Aehnlich wuetheten sie unter den Voelkern von Suedamerika, den Indianern
von Paraguay und Gran Chako, den Puelchen, den Cariben, den Araukanern,
in Peru, am Maranon, in Guyana, wo ganze Voelkerstaemme durch sie
aufgerieben sind. Nie aber sind sie, wie Humboldt b 4, 224 bezeugt, am
oberen Orinoko aufgetreten, obwohl sie bei den Voelkern Brasiliens wieder
ihre ganze Furchtbarkeit zeigten, bei den Chaymas, die 1730-36 von ihnen
dezimirt wurden (Humbol
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