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z, aus dem Kranken zieht und damit ihn vom Zauber, der in jenen Stein eingeschlossen ist, befreit (Grey 2, 337). Da nun jede Krankheit auf Bezauberung beruht und zwar haeufig auf Entziehung der Seele, welche im Nierenfett ihren Sitz hat (Howitt 189), so wurde in einigen Gegenden der Kranke mit dem Nierenfett dessen, den man fuer den versteckten Moerder hielt und dem man es oft noch lebend ausschneidet (Angas 1, 123), bestrichen: oder man versucht die Krankheit aus dem betreffenden Glied auszusaugen, durch Aderlass zu entfernen, den boesen Geist, indem man den Kranken knetet, schlaegt, tritt und sonst misshandelt, zu verjagen u. dergl. mehr. Geschickter sind die Neuhollaender im Behandeln aeusserer Verletzungen; auch haben sie manche rationelle Mittel gegen den Biss giftiger Schlangen (Brehm Thierleben 5, 262). So ziemlich dasselbe Bild wird nun von der Heilkunst aller Naturvoelker zu entwerfen sein. Auf den Fidschiinseln werden schwer Kranke schon als todt betrachtet, aufgeputzt und ausgestellt (Williams und Calvert 183); Ruecksicht nimmt man auf sie durchaus nicht, hat vielmehr, da man sie fuer boeswillig haelt und glaubt, dass sie die Gesunden nur absichtlich quaelten, nicht das mindeste Mitleid mit ihnen (eb. 188). Ebenso sonst in Melanesien. Sehr gewoehnlich werden Kranke ohne weiteres erschlagen, oder ausgesetzt, z.B. auf der Fichteninsel (Cheyne 88). Auf Vate (neue Hebriden) toedtet man phantasirende Kranke sogleich, damit sie nicht Andere anstecken koennen (Turner 444); man begraebt sie und andere schwerer Erkrankte lebendig (450). Ebenso machen es die Ajetas der Philippinen, eine Negritobevoelkerung der Gebirge Luzons mit Schwerkranken (de la Gironiere Aventures d'un gentilhomme Breton aux iles Philippines 325). In andern Gegenden Melanesiens (auf den kleinen Inseln bei Neu-Guinea) setzen sich die Kranken ans Meeresufer und essen, was sie koennen, da nicht mehr essende Kranke sofort getoedtet werden. Kranke Glieder schnueren sie ein, um den Daemon, der die Krankheit verursacht, zu fangen (Reina in Zeitschr. 4, 360). Denn auch hier gilt alle Krankheit fuer Behexung (Turner 18-19), obwohl auch die Melanesier Aderlass und derartige Mittel kennen (eb. 92). Auch in Mikronesien toedtete man entweder die Kranken (indem man sie in einem lecken Schiff ins Meer stiess, Hale 80) oder man wandte, um sie zu curiren, Zauberei an, so auch auf den Marianen (le Gobien 47). Und nicht anders in Polynesien. Auch hier wurden sie
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