en Kraeften weiter essen zu koennen (Waitz 3, 82, vom
suedl. Nordamerika). Zwiefach gefaehrlich ist eine solche Lebensart,
einmal, weil sie dem menschlichen Organismus gewiss nicht entsprechend
und also schaedlich ist; und zweitens weil sie, da man alles was die
Gegenwart bietet aufzehrt und in sich stopft, Vorraethe zu sammeln aber
etwas ganz Ungewohntes ist, fuer die Zukunft, fuer welche Naturvoelker nur
in den seltensten Faellen und auch dann meist sehr unvollkommen sorgen,
die bedenklichsten Folgen hat. Hungersnoth entsteht in Polynesien nicht
selten durch gaenzliches Aufzehren aller Lebensmittel bei Festlichkeiten,
obwohl doch die meisten Voelker hier Vorraethe sammeln. Uebrigens thun
dies auch manche Indianerstaemme (Waitz b, 91). Man sollte denken, gerade
die Naturvoelker, durch Noth und Erfahrung belehrt, muessten am ersten fuer
die Zukunft Sorge zu tragen gelernt haben, allein Waitz, der daran
erinnert, dass "auch unter den civilisirten Voelkern die Individuen und
die ganzen Classen der Gesellschaft sich um die Zukunft wenig oder gar
nicht kuemmern, denen zur Arbeit jedes andere Motiv fehlt, ausser der
Sorge fuer ihren eigenen Lebensunterhalt", hat sehr richtig b, 84 u. 91
die psychologischen Gruende entwickelt, warum die kulturlosen Voelker nur
der Gegenwart leben. Die Hauptsache ist, dass sie allzusehr unter der
Herrschaft der sinnlichen Nerveneindruecke stehen: die Vorstellung,
welche sie gerade gegenwaertig haben, verdraengt alle anderen aus ihrem
Bewusstsein, und ist, nach Noth und Entbehrung, die Gegenwart wieder
gut, so kommt dazu der physische Genuss dieses Wohllebens, dieser Ruhe,
der die augenblicklichen Vorstellungen mit um so groesserer Macht zu
alleinherrschenden macht (Waitz 1, 351).
Aber nicht bloss sorglos sind sie um die Zukunft: wie oft zerstoeren sie
sich man kann fast sagen die Lebensbedingungen fuer dieselbe selbst, so
namentlich auf der Jagd. "Der Jaeger, sagt Waitz 1, 350, geraeth,
besonders massenhafter Beute gegenueber, wie der Soldat im heissen
Kampfe, in eine grenzenlose Wuth, er mordet mit Lust und verwuestet das
Wild meist in voellig nutzloser Weise, verzehrt davon das Beste und oft
dieses kaum, wenn es im Ueberfluss sich darbietet. Daher brauchen
Jaegervoelker ein ganz unverhaeltnissmaessig grosses Areal und gerathen
trotzdem oft in Noth, weil ihnen Schonung der Jagdthiere ebenso fremd
ist, als sparsames Haushalten mit Vorraethen ueberhaupt. Der hundertste
Theil des von den Zulus e
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