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dt eb. 2, 180), bei den Chiquitas (Waitz 3, 533), welche schwer von ihnen zu leiden hatten. Nicht minder heftig aber traten sie bei den kultivirten Staemmen Amerikas auf. In Mexiko brachen, nach Torribio, die Pocken eingeschleppt durch einen Negersklaven 1520 zuerst aus und rafften gleich damals die Haelfte der Mexikaner hin (Humboldt a 1, 97); nach Herrera traten sie schon 1518 auf (Poeppig 373) und schon 1517 mit denselben Verheerungen, ohne jedoch einen Europaeer hinzuraffen, auf den Antillen, zu deren Entvoelkerung sie wesentlich beigetragen haben. Ueberall, in ganz Amerika, waren die Verwuestungen so arg, dass die Todten bisweilen unbeerdigt blieben, weil es an Haenden hierzu fehlte (Waitz b, 15). Man begreift es, dass, wenn die Pocken ausbrachen, die Indianer im aeussersten Entsetzen vielfach ihre Huetten verbrannten, ihre Kinder toedteten und in die Einsamkeit flohen (Humboldt b 4, 224); oder dass z.B. die Chilesen die Huette mit sammt den in ihr liegenden Kranken verbrannten (Waitz 1, 161). Waitz ist der Ansicht und wir stimmen ihm bei, denn alle Quellen sprechen dafuer, dass diese Krankheit zahlreichere Opfer forderte, als Krieg und Branntwein zusammengenommen; dass ihr gewiss die Haelfte bis zwei Drittel der Urbevoelkerung Amerikas erlegen sind. Allein nicht bloss auf Amerika beschraenken sich die Verheerungen der Pocken. 1767 brachen sie, eingeschleppt durch einen russischen Soldaten, in Kamtschatka aus und wuetheten wie die Pest: nicht weniger als 20,000 Kamtschadalen, Kuriler und Koriaeken sollen ihnen erlegen sein. Ganze Doerfer starben aus und Cooks Reisebegleiter fanden selbst noch eine Menge ganz leer stehender Doerfer vor. Ein anderes, vor der Epidemie mit 360 Menschen bevoelkert, hatte nachher noch 36 Seelen (Cook 3. Reise 4. 174-75). Aehnliche, wenn auch minder starke Epidemien traten 1800 und 1801 auf, welche gegen 5000 Kamtschadalen dahinrafften und bei dem schon lange immer mehr um sich greifenden Schwinden der Bevoelkerung so verheerend wirkten, dass in den Ostrogen (kleinen Doerfern des Inneren), welche vorher meist 30-40 Einwohner hatten, nachher meistens nur 8-10, in einigen wenigen 15-20 Bewohner uebrig blieben (Krusenstern 3, 49. 52. 2. Theil, 2. Abtheil. Cap. 8). Auf Neuholland brachen die Blattern zuerst 1789 aus und verwuesteten ganz Cumberland; 1830 verheerten sie, bis zur Nordkueste hin das Innere von Ostaustralien (Meinicke a 2, 179). Auch diese Seuche entstand nach Meinicke a.a.O
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