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s erwaehnen, hat seinen Grund darin, dass wir diese beiden Einrichtungen, auch wenn sie noch so gesetzmaessig sind, unter die Ausschweifungen rechnen und also, was von jenen gesagt ist, auch fuer diese gilt. Ebenso, was man fuer manche amerikanische Voelker als Grund fuer die Unfruchtbarkeit angefuehrt hat, die geringe Neigung der Maenner fuer das weibliche Geschlecht und ihre minder entwickelten Genitalien (Poeppig, Azara, Waitz 1, 171 u.s.w.) lassen wir auf sich beruhen, da dieser Umstand keineswegs allgemein und keineswegs in den daraus abgeleiteten Folgen sicher ist. Weit wichtiger sind noch einige psychische Gruende, die wir recht hervorheben moechten. Wie Gram und Kummer, Druck und Despotismus das aeussere Leben zurueckhalten und verkuemmern lassen, so wirken sie natuerlich auch auf die Fruchtbarkeit der Weiber ein, denn der Einfluss des geistigen Lebens auf jede Seite des leiblichen, so sehr man ihn auch anerkennt, kann kaum maechtig genug gedacht werden. Wo daher ein schwerer Druck auf der Bevoelkerung liegt wie durch die Adelsherrschaft in Polynesien und hier namentlich auf den Fidschi- und Hawaiiinseln, da wird es auch leichter unfruchtbare Ehen geben. Und noch mehr, wenn der Druck der Herrscher zugleich das tiefste moralische Weh ueber die Unterworfenen bringt, wie das durch die furchtbaren Einwirkungen der Europaeer fast ueberall geschehen ist. Auch ist zu bemerken, dass von diesen Gruenden stets mehrere vereint, nie einer allein wirken; dass wir die verminderte Fruchtbarkeit also aeusserlich veranlasst sehen, wodurch die Ansicht, sie sei Racencharakter, schon erschuettert wird. Und waere sie es wirklich, so muesste sie doch ueberall sich bei den betreffenden Racen zeigen. Aber das ist gar nicht der Fall. In Neuholland z.B., wo allerdings Heirathen in demselben Stamme so gut wie gar nicht vorkommen, werden fruchtbare Ehen gar nicht selten erwaehnt. Grey (a.a.O.) sah 41 Weiber, welche zusammen 188 Kinder hatten; und gar manches Volk in Amerika gibt es, welches eine sehr reichliche Kinderzahl besitzt, so die Staemme der Nordwestkueste, die Nordindianer, welche Hearne besuchte, die Chippewais, die Sioux, die Mandans, und manche Suedamerikaner, welche Waitz 1, 171-72 zusammenstellt. Und waehrend einzelne Theile melanesischer Bevoelkerung meist nur kinderarme Familien aufweisen, ist das Gegentheil bei anderen, z.B. den Fidschis der Fall; dieselben Gegensaetze zeigt Mikronesien und Polynesien, in welchem letztere
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