ulus_ ist nicht
der widerstandfaehigste Vertreter seiner Gattung, wie er denn auch im
strengen Winter 1890-91 an exponirten Stellen der Riviera gelitten hatte.
Manche Arten trotzen besser der Kaelte, und der _Eucalyptus Gunnii_ gedeiht
selbst in Whittingham bei Edinburgh.
Der hohen Schutzmauer der Seealpen, welche die kalten Nordwinde abhaelt,
verdankt die Riviera di Ponente ihr mildes Klima. Diese Schutzmauer
bedingt es auch, dass dort die Cultur der Agrumi erfolgreich betrieben
werden kann. An zahlreichen Stellen der Kueste, zwischen Nizza und Savona,
gedeihen die Agrumi ebenso gut wie bei Neapel, waehrend der Reisende das
Innere von Ober- und Mittelitalien durchwandern kann, ohne sie zu
erblicken. Unter der Bezeichnung "Agrumi" werden die Vertreter der Gattung
_Citrus_ zusammengefasst. Das Verzeichniss von La Mortola weist ueber zwanzig
Arten oder Formen dieser Gattung auf. Man findet dort fast alle in Italien
cultivirten Agrumi in engem Raum beisammen. Diese Pflanzen scheinen so
fest mit dem italienischen Boden verwachsen zu sein, dass italienische
Bilder stets der Phantasie des Nordlaenders vom Bluethenduft der Citrone
durchweht und vom Glanze der Goldorange durchleuchtet erscheinen. Am
meisten hat diese Vorstellung wohl das Mignonlied verbreitet, jenes Lied,
das der Sehnsucht des Nordlaenders nach suedlicheren Gestaden so unendlichen
Ausdruck verlieh. So sehr die Agrumi aber auch in die italienische
Landschaft zu gehoeren scheinen, so sind sie doch erst verhaeltnissmaessig spaet
in dieselbe gelangt und nur auf ganz bestimmte Theile von Italien
beschraenkt geblieben. Ihre Heimath liegt im fernen Asien, in Ostindien und
Suedchina; ueber den Orient schlugen sie aber zunaechst ihren Weg nach Europa
ein. Wie aus dem alten "Traite du Citrus" von Gallesio, dem Werke Victor
Hehn's ueber "Culturpflanzen und Hausthiere", Alphonse de Candolle's
"Ursprung der Culturpflanzen", endlich Flueckiger's "Pharmacognosie" - von
aelteren Quellenwerken abgesehen - zu erfahren ist, war dasjenige, was im
Alterthum zunaechst "Citrum" hiess, das Holz von _Callitris quadrivalvis_.
Auch diese nordafrikanische Conifere ist in dem Hanbury'schen Garten in
vortrefflicher Entwickelung zu sehen. Ihr Holz liefert das Sandarac, ein
Harz, das in erstarrten, weissen Thraenen die Stammrinde deckt und aus der
Wunde heraustropft, wenn ein Zweig abgeschnitten wird. Das schoen
gemaserte, wohlriechende Holz dieses Baumes stand bei den Roemern in hohem
Ansehe
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