in Paris im Freien sieht.
Besonders faellt in dem La Mortola-Garten eine monstroese Orangenform auf,
die der Katalog als "_Citrus Aurantium var. Buddhafingered_" bezeichnet.
Die Missbildung beruht darauf, dass die einzelnen Fruchtfaecher, aus welchen
die Orange aufgebaut ist, statt zu einer runden Frucht vereinigt zu
bleiben, an ihren Enden frei hervorwachsen. Dadurch bekommt diese Frucht
eine Anzahl von Fortsaetzen und erinnert entfernt an eine Hand mit
vorgestreckten Fingern. Diese Aehnlichkeit hat in Indien den Vergleich mit
"Buddha's Hand" veranlasst und aberglaeubische Vorstellungen erweckt. Ganz
aehnliche Missbildungen kommen auch, in mannigfacher Verschiedenheit, bei
den Citronen und Limonen vor und werden durch Veredlung festgehalten.
Weitaus der merkwuerdigste Baum in der Reihe der Agrumi ist die Bizzarria,
welche der La Mortola-Garten ebenfalls besitzt. Schoener entwickelt sah ich
diese Pflanze im botanischen Garten zu Neapel. Die Bizzarria traegt
zugleich Orangen, Citronen und Limonen. Sie weist auch Fruechte auf, welche
die Mitte zwischen jenen Fruchtformen halten, endlich auch Fruechte, an
welchen einzelne Faecher das Aussehen von Orangen, andere dasjenige von
Limonen oder Citronen besitzen. Es sind Bizzarrien beschrieben worden,
deren Fruechte die Bestandtheile von fuenf verschiedenen Fruchtformen der
Agrumi in sich vereinigten. Die Entstehung der Bizzarrien ist bis jetzt
nicht endgueltig aufgeklaert worden. Die Einen halten sie fuer Bastarde,
waehrend Andere meinen, sie seien bei der Veredelung durch zufaellige
Vermischung der Eigenschaften der Unterlage und des Edelreises entstanden.
Letzteres waere sehr merkwuerdig, da die Erfahrung, die wir taeglich bei der
Veredelung unserer Obstbaeume, der Rosen und anderer Gewaechse machen, sonst
lehrt, dass die Unterlage ohne allen Einfluss auf das Edelreis bleibt, dass
beide ihre Eigenschaften unvermischt behalten. - Die Bizzarrien sind seit
der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts bekannt. Sie mussten ja von Alters
her durch ihr merkwuerdiges Verhalten die Aufmerksamkeit auf sich richten.
Zum ersten Mal wird ueber die Bizzarria im Jahre 1644 berichtet und
angegeben, dass sie im Garten Panciatichi in Florenz wachse. Im Jahre 1711
beschaeftigte sich die franzoesische Academie der Wissenschaften mit
derselben und kam zu dem eigenthuemlichen Schluss, sie sei eine
urspruengliche Pflanzenart eben so gut wie die Orange oder die Citrone.
In unserem nordischen Garten wir
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