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ner der Tropen, aussprechen, dass der Bambus eines ihrer herrlichsten Producte sei. - Am vollkommensten haben Chinesen, Japaner und die Bewohner Indiens und des indischen Archipels ihn auszunutzen gewusst. In China gibt es ganze Doerfer, die nur aus Bambus aufgebaut sind. Einen merkwuerdigen Eindruck soll es machen, wenn ein solches Dorf in Brand geraeth. Die Luft erhitzt sich alsdann in den abgeschlossenen Gliedern der Bambusstaemme und sprengt dieselben mit gewaltigem Knall. Man hoert aus der Ferne wie Kanonendonner, in welchem die Eingeborenen der Molukken deutlich den Ruf "Bambu, Bambu" zu vernehmen glauben. In einer Pflanze, die so viel Nutzen stiftet, lag es dem Naturmenschen nahe, auch nach verborgenen Heilkraeften zu suchen. In China werden die Wurzelstoecke, die jungen Sprosse, der Saft, der Samen, bestimmte Auswuechse der Pflanze, als Medicamente verwendet. Zu besonderer Beruehmtheit gelangte aber als Heilmittel ein eigenthuemlicher Koerper, der sich in den hohlen Gliedern der Staemme findet und Tabaschier genannt wird. Schon die Mediciner der roemischen Kaiserzeit wandten denselben viel an, gestuetzt auf orientalische Traditionen. Einen Weltruf gewann der Tabaschier aber erst durch die arabischen Aerzte im zehnten und elften Jahrhundert, und er gilt immer noch als ganz hervorragendes Medicament in der ganzen orientalischen Welt. - Das frische, dem Bambusstengel entnommene Tabaschier bildet schmutzig weisse, braune bis schwarze Stuecke. Beim Gluehen werden diese weiss calcinirt und in einen Chalcedon-aehnlichen Koerper verwandelt, der bald weiss und undurchsichtig, bald blaeulich weiss, durchscheinend und farbenschillernd aussieht. Thatsaechlich ist der Tabaschier nichts Anderes als gemeine Kieselerde, die, durch etwas vegetabilische Substanz verunreinigt, beim Gluehen von derselben befreit wird. Statt kostspieligen Tabaschiers, den er in den Bazaren theuer bezahlen muss, koennte der Patient somit auch reinen Kieselsand zu sich nehmen. Den rechten Glauben vorausgesetzt, muesste die Wirkung dieselbe sein. Sehr belehrend ist es im Fruehjahr zu verfolgen, wie die jungen Knospen maechtiger Bambusen als ueberarmdicke, mit scheidenartigen Blaettern dichtbedeckte Kegel die Erde durchbrechen. Sie pressen Wasser zwischen ihren Blattscheiden hervor, befeuchten und erweichen damit den umgebenden Boden und wachsen mit solcher Schnelligkeit, dass sich die unmoeglich scheinende Vorstellung Gras wachsen zu sehen, bei ihnen
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