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at man den Rosmarin viel zum Winden von Kraenzen benutzt und schmueckte mit diesen die Bildsaeulen der Laren. Im Mittelalter bemaechtigte sich die Symbolik dieses immergruenen, duftigen Gewaechses, und es wurde zum Sinnbild der Liebe, der Treue und des Todes. Als Sinnbild der Treue gilt es auch bei Shakespeare, der die wahnsinnig gewordene Ophelia sagen laesst: "Da ist Vergissmeinnicht, das ist zum Andenken: ich bitte Euch, lieber Herr, gedenket meiner - und da ist Rosmarin, das ist fuer die Treue." Neben dem Rosmarin steht am Strande von Antibes ueberall der Thymian. Er haelt sich am Boden, ueber und ueber bedeckt mit kleinen rosafarbigen Bluethen. Etwas hoeher steigt an reich verzweigten Staemmchen ein anderer Lippenbluethler auf, die _Lavandula Stoechas_, und streckt ihre violetten Bluethenaehren zwischen den schmalen, weichfilzigen Blaettern empor. - Zahlreich draengen sich aneinander die Ciststraeucher. Sie erreichen hier kaum ueber einen halben Meter Hoehe und tragen an reich verzweigten Aesten ihre braeunlich-gruenen, klebrigen Blaetter. Die Art mit kleineren weissen Bluethen ist _Cistus monspeliensis_; die andere mit weit groesseren rosenrothen Bluethen, _Cistus albidus_. Die weissen wie die rosenrothen Cistroeschen sind aeusserst zart, in der Knospe zusammengeknittert, mit zahlreichen gelben Staubfaeden in der Mitte verziert. Sie welken aeusserst rasch, wenn man sie pflueckt, doch entfalten sich an Zweigen, die man in Wasser stellt, alsobald neue Bluethen. Die Ciststraeucher tragen nicht wenig dazu bei, den Maquis von Antibes einen charakteristischen Geruch zu verleihen. Das Gummiharz, welches einige suedeuropaeische Cistus-Arten ausschwitzen, war unter dem Namen Ladanum oder Labdanum frueher ein beruehmtes, von griechischen Aerzten viel benutztes Heilmittel. Heute wird es nur noch zum Raeuchern verwendet. - Wer aufmerksam den Boden zwischen den Cistroeschen durchsucht, kann ein eigenthuemliches Gewaechs dort finden, einen Parasiten, der aus den Wurzeln der Cistroeschen seine Nahrung zieht. Er faellt durch seine brennend gelb-rothe Faerbung auf und heisst _Cytinus hypocistis_. Gruene Blaetter fehlen ihm; er hat sie eingebuesst, da er sich nicht mehr selbstaendig zu ernaehren braucht. Die Rafflesiaceen, zu denen dieser Cytinus gehoert, sind im Uebrigen Tropenbewohner. Sie leben parasitisch und entwickeln dabei zum Theil riesig grosse Bluethen. Die groesste Bluethe der Welt wird von einer solchen Rafflesiacee, der
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