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te Theil ist noch unfertig und rollt sich in dem Masse auf als seine Bluethenknospen reifen. Solche Einrichtungen gewaehren den Vortheil einer sehr langen Bluethezeit. Da kann die bluehende Pflanze schlechte Witterung, oder sonst wie unguenstige Zeiten ueberdauern, ohne dass ihre Samenbildung ganz verhindert werde. Wie diese verhaeltnissmaessig grosse Wigandia, so gehoerte zu derselben Familie der Hydrophyllaceen das in unseren Gaerten haeufig cultivirte bescheidene Hainschoenchen, die _Nemophila insignis_; zu den nah verwandten Boragineen rechnen wir von unseren Gartengewaechsen unter anderen das als Kuechengewaechs wohlbekannte Gurkenkraut (_Borago_), von wildwachsenden Pflanzen unserer Flora den nicht minder verbreiteten Natterkopf (_Echium vulgare_). Das in den Gaerten der Riviera so auffaellige, oft bis zwei Meter hohe, mexikanische Echium frutescens, ist eigentlich nur eine Riesenausgabe dieses letzteren. Wer unseren Natterkopf kennt, wird auch jenes Riesen-Echium erkennen und unter den anderen Gewaechsen des Gartens sicher herausfinden. Es traegt dieselbe blaue, kolbenfoermige Bluethenaehre wie unser Echium, nur faellt dieselbe eben durch ihre Groesse auf. Doch wir wenden uns nun einem Baume zu, dessen Zweige einst wie jetzt den Sieger schmueckten, dessen Blaettern freilich auch die bescheidene Aufgabe zufaellt, unsere Speisen zu wuerzen. Der edle Lorbeer, der mit italischen Bildern ebenso wie die Agrumi verwebt erscheint, ist in Suedeuropa sicher heimisch gewesen, sein Cultus pflanzte sich hingegen allem Anschein nach von Kleinasien ueber das Mittelmeer fort. Er wurde dem Apoll geweiht und in dem Masse, wie die Zahl apollinischer Heiligthuemer in Griechenland zunahm, breiteten sich auch die aromatisch duftenden, immergruenen Lorbeerhaine immer mehr ueber dieses Land aus. Mit den griechischen Gottheiten gelangte der Lorbeerbaum auf italischen Boden, und es begleitete ihn dort zugleich als Cultus-Gewaechs die der Aphrodite geweihte Myrte. Allgemein war im Alterthum der Aberglaube, dass der Lorbeer gegen Daemonen, gegen Zauber und auch gegen Ansteckung schuetze. So suchte, wie berichtet wird, der furchtsame Commodus im Lorbeerhaine Rettung, wenn die Pest im Anzug war. Kronen von Lorbeer legte man Wahnsinnigen um Schlaefe und Hals, um sie zu heilen. Lorbeerfruechte oder -Blaetter genossen die Priester des Apollo, wenn sie weissagen sollten; Lorbeer trugen Propheten, wenn sie eine Stadt betraten. Der Lorbeer suehnte
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