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s die Natur uns zu bieten vermag. Und wie wirkungsvoll zugleich ist der Gegensatz zwischen der unbegrenzten Flaeche des Meeres und den bewegten Umrissen der himmelstuermenden Bergriesen; wie zart vermittelt die azurne Farbe des Wassers und das matte Gruen der Kueste, wie schroff abgesetzt das glaenzende Weiss der Schneefelder von dem dunkeln Blau des Himmels! Wie athmet man frei in dem weiten Raum, welchen der Blick hier umfasst; wie fuehlt man sich gelaeutert durch die hehren Bilder, die sich in der Seele spiegeln! Das kleine Kirchlein Notre-Dame de Bon-Port ist mit manchem _ex voto_ geschmueckt. Ringe und Ketten von Schiffen, kleine aus Holz geschnitzte Kaehne, die an den Waenden haengen, deuten den Dank Jener an, denen es gelang, sich aus stuermischer See zu erretten. Am 8. Juli eines jeden Jahres ziehen die Schiffer von Antibes barfuss den Huegel hinauf und holen das Standbild der Mutter Gottes herab, um es in gleichem Aufzuge am naechsten Sonntag von Antibes wieder hinauf zu tragen. Ueber das Grand Hotel du Cap d'Antibes bildete sich ein ganz eigener Mythos. Es hiess, de Villemessant, der einst so bekannte Redacteur des "Figaro", haette den Bau veranlasst, um ein Heim fuer Schriftsteller und Kuenstler zu schaffen. Dieselben sollten dort vereint ihren Arbeiten obliegen und durch die herrliche Umgebung zu bedeutendem Schaffen angeregt werden. Dieser Mythos war aber nur eine "_Blague_", durch entsprechende Zeitungsartikel veranlasst und durch eine "Expedition" grossgezogen, die die Redaction des "Figaro" in diese Gegend unternahm. Auch scheint das treibende Motiv nur das gewesen zu sein, eine neue Station an der Riviera zu entdecken, von gleicher Rentabilitaet wie das rasch aufbluehende Cannes. Man wollte es Lord Brougham nachmachen, von welchem der Reisebericht des "Figaro" vom 25. April 1867 erzaehlt, dass er die Stadt Cannes entdeckt habe - entdeckt insofern, als er dort Grundstuecke zu 5 Sous den Meter vorfand, die sich bald zu 60 Francs verkauften. Der "Figaro" liess es aber bei den schoenen Plaenen bewenden, und die projectirte "Villa Soleil" kam nicht zu Stande; wohl aber liess ein Russe, der das Cap d'Antibes schon bewohnte, sich bestimmen, das grosse Hotel du Cap zu erbauen. Das Unternehmen missglueckte, ein Paechter folgte dem andern, bis endlich das Haus geschlossen wurde. Erst jetzt, wo die Zahl der Reiselustigen so bedeutend zugenommen hat, stellen sich guenstigere Bedingungen fuer das Unternehmen ein.
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