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Das Hotel kam in sorgsame und geschickte Haende und wird sich voraussichtlich weiter gut entwickeln. Seine Lage ist einzig schoen. Aus den Fenstern der Vorderseite hat man den vollen Blick auf den Golfe Jouan und das Esterel-Gebirge, waehrend die Fenster der Rueckseite nach den schneebedeckten Alpen schauen. Ein grosser Garten umgibt das Gebaeude und reicht bis zum Meer hinab. Er verliert sich in dem duftigen mediterranen Gestruepp, und wo dieses aufhoert, setzen nackte, zerrissene Felsen die schmale Landzunge fort. Unaufhoerlich waelzt das Meer seine Wogen gegen diese Felsen, und heftiger Sturm jagt den Schaum der Wellen ueber dieselben hinweg. In tausend Klippen sind die steilen Abhaenge des Caps zerrissen, bilden phantastische Stufen, Grotten, Buchten und Verstecke, und zu jeder Tagesstunde laesst sich an dem jaehen Absturz eine Stelle finden, an der man, vor der Sonne und meist auch vor dem Winde geschuetzt, mit einem Buche in der Hand, sich niederlassen kann. Gelesen wird freilich kaum, denn die blauen Wellen schlagen fort und fort gegen die Steine und stoeren durch ihr Plaetschern. Einmal beruehren sie den Fels nur sacht, so dass man sie kaum hoert, dann wieder schwellen sie an und plaudern so laut, als wollten sie vernommen werden. Zuweilen rollt die schwellende Fluth dicht heran, dann flieht sie wieder, und unwillkuerlich folgt das Auge ihr nach. So lassen sich Stunden auf Stunden vertraeumen an dem steinigen Strande von Antibes, und unbemerkt verfliegt ein Tag nach dem andern. Die Nerven ruhen aus und sammeln neue Spannkraft fuer die gesteigerten Anforderungen der Zeit. - Ebenso wonnig wie auf seeumspuelten Felsen lagert es sich zwischen den duftenden Straeuchern des Strandes mit dem blauen Zeltdach des Himmels ueber dem Haupte und einem begrenzten Stuecke azurnen Meeres zur Seite. Man hat eine Decke ueber Myrten oder Rosmarinstraeucher ausgebreitet und ruht nun wie auf einem Polster. Gewiss gehoert es mit zu den hohen Reizen dieses bevorzugten Ortes, dass man aus dem Garten unmittelbar in die volle, reine, unverfaelschte Natur gelangen kann. Denn die wohlriechenden Straeucher, die hier den Strand bedecken, sind nicht von Menschenhand gepflanzt. Sie bilden einen Vegetationstypus, der fuer das Mittelmeergebiet bezeichnend ist und den Namen _Maquis_ fuehrt. Immer mehr weichen diese Maquis der Cultur, namentlich an dieser stark bevoelkerten Kueste. Ueber groessere Flaechen ausgedehnt, findet man sie hier noch im Ester
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