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ten Mengen Chocolade verzehrt. Nach Florenz brachte Carletti die Chocolade mit, als er 1606 von weiten Reisen, die sich bis nach Westindien erstreckten, heimkehrte. Das warme Getraenk, das in Florenz aus Cacaomehl hergestellt wurde, verbreitete sich rasch ueber ganz Italien. Nach Frankreich kam die Chocolade 1615 mit Anna von Oesterreich, Gemahlin Ludwig's XIII. Zu einiger Geltung gelangte sie aber erst 1661, unter dem Einfluss von Maria Theresia von Spanien, Gemahlin Ludwig's XIV., die sich aber noch versteckte (wie die Duchesse de Montpensier in ihren Memoiren angibt), um ihre Chocolade zu trinken; der Genuss derselben musste somit als etwas Ungewohntes oder gar Verpoentes angesehen werden. Indessen schon 1671 konnte Frau von Sevigne an ihre Tochter schreiben: "_Vous ne vous portez pas bien, le chocolat vous remettra._" Freilich muss die Chocolade als Heilmittel ihre Wirkung versagt haben, denn in einem spaeteren Briefe wird sie als "_source de vapeurs et de palpitations_" angegeben. Andererseits vertheidigte ein Pariser Arzt, Namens Bachot, 1684 vor der Fakultaet eine These, in welcher er gutgemachte Chocolade als eine der edelsten Erfindungen pries, weit mehr wuerdig, als Nectar und Ambrosia, die Speise der Goetter zu sein. Derselben Ansicht muss auch Linne gewesen sein, der die Chocolade 1769 in den "_Amoenitates academicae_" behandelte und dem Cacaobaum den botanischen Namen "_Theobroma_", d. h. "Goetterspeise" gab. In England begann sich die Chocolade um 1625, annaehernd gleichzeitig auch in Holland, einzubuergern. Nach Berlin brachte Bontekoe, der Leibarzt des Grossen Kurfuersten, den Cacao mit. Friedrich der Grosse verbot die Einfuhr der Chocolade und beauftragte den Chemiker Markgraf, denselben, der Aehnliches fuer den Kaffee schon versucht, ein Surrogat aus Lindenbluethen an Stelle von Chocolade herzustellen, was aber nur schlecht gelang. Als die Spanier im sechzehnten Jahrhundert nach Peru kamen, war dort ein anderes Reizmittel in Gebrauch, das der Instinct der Eingeborenen herausgefunden hatte, naemlich das Cocain. Dieser Koerper gehoert ebenso wie das Coffein und das Theobromin zu den pflanzlichen Alcaloiden. Die Bewohner des Inkareiches kauten die Cocablaetter ganz so wie die Hindus die Betelnuss kauen und wuerzten diese Blaetter auch mit Asche der Quinoapflanze (_Chenopodium quinoa_) oder mit geloeschtem Kalk, so wie es fuer die Betelnuesse in Indien geschieht. Bei maessigem Genuss wirken die Cocablaetter
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