n vor dem Tor an der rechten Seite wohnte er, also war es
keine Entfernung. Mit herzlichem Dank, ohne die blutige Hand
darzubieten, stieg er aus.
Als er schlank und riesig ueber den Fussweg von dannen hinkte und der
Wagen wendete, sagte Alice leise auf englisch: "Wer so ein Modell haben
koennte, Mary!"--Mary sah sie verwundert an: "Ja, laesst sich denn das
nicht machen?"--Alice gab Mary den Blick noch verwunderter zurueck:
"Nackt meine ich." Mary machte beinahe einen Luftsprung, beugte sich
dann nach vorn und sah Alice gerade ins Gesicht. Alice begegnete ihren
Augen mit einem schelmischen Lachen.
Mary lehnte sich zurueck und starrte vor sich hin.
* * * * *
Franz Roey musste sich wegen seines Fusses einige Tage Schonung auferlegen.
Als er sich wieder bei Alice meldete, wurde verabredetermassen Mary
benachrichtigt. Aber es ueberkam sie eine solche Unruhe, dass sie sich
nicht hinzugehen getraute. Beim naechsten Mal trieb die Neugier, oder was
es sonst war, sie hin. Aber sie kam sehr spaet, und kaum stand sie ihm
gegenueber, da wuenschte sie, sie waere nie gekommen. Er hatte etwas so
Intensives, dass die vornehme Dame es als Aufdringlichkeit, ja fast als
Beleidigung empfand. Ihr Wesen war in Aufruhr, sie folgte ihm mit den
Augen, mit den Ohren; die Gedanken sausten in ihr und das Blut auch. Es
muss doch mal voruebergehen, dachte sie. Aber das war nicht der Fall.
Alices Verzauberung oder richtiger ihre Verliebtheit erhoehte das
Schwindelgefuehl. War er eigentlich so haesslich? Diese breite, steile
Stirn, diese kleinen, spruehenden Augen, der zusammengekniffene Mund, das
vorspringende Kinn, das hatte alles in allem etwas ungewoehnlich
Kraftvolles, aber es wurde spasshaft, weil er beinahe gar keine Nase
hatte. Spasshaft war auch das meiste, was er sagte. So immer aufgelegt
und lustig, dass um ihn her bestaendig Heiterkeit war, so unerschoepflich
voller Einfaelle. Seine Manieren hatten nichts Gewaltsames; er war im
Gegenteil die Hoeflichkeit selbst; er war aufmerksam, zuweilen sogar
galant. Es lag nur an dem Ueberwaeltigenden in ihm. Seine Sprache und
seine Augen allein waren wie ein Gewitter. Aber auch seine Gestalt tat
das ihre, diese kraftvolle Hand, dieser massige Fuss, der fast nur Spann
war, diese Schultern, der Nacken, der Brustkasten, das alles sprach mit,
wirkte erdrueckend, demonstrierte. Man kam keinen Augenblick davon los.
Und seine Rede floss unaufhaltsam.
Mary kannte nur di
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