die
Mannschaften Ihres Kommandos ueber Sie klagen?"--"Das kann schon sein,
gnaediges Fraeulein." Er lachte.--"Ist das zum Lachen?"--"Ja, zum Weinen
jedenfalls nicht, gnaediges Fraeulein", er war so recht vergnuegt, er haette
sie am liebsten in den Arm genommen und waere mit ihr nach der
Landungsstelle hinunter getanzt; das taten viele andere auch. Aber Mary
weigerte sich. "Mir hat es weh getan, das zu hoeren", sagte sie. Da
merkte er, dass es ihr Ernst war. "Ich will Ihnen sagen, gnaediges
Fraeulein, der Norweger weiss im grossen und ganzen nicht, was Gehorsam und
Disziplin sind. In der kurzen Zeit, da wir ihn unter unserm Kommando
haben, muessen wir es ihm beibringen."--"Auf welche Weise?"--"Mit
Kleinigkeiten natuerlich."--"Indem Sie ihn mit Kleinigkeiten
quaelen?"--"Ja. Ganz recht."--"Mit Dingen, deren Notwendigkeit er nicht
einsieht?"--"Ja gewiss. Er soll sich das Raesonnieren abgewoehnen. Er soll
gehorchen. Und das, was er tut, soll er korrekt tun. Absolut korrekt."
Mary antwortete nicht. Aber als jetzt ein Paar an ihre Seite kam, sprach
sie mit denen und setzte das fort, bis sie die Landungsbruecke erreicht
hatten.
Auf dem Schiff sah sie, dass Joergen Thiis verstimmt war. Als sie von Bord
gingen, stand er nicht an der Landungsbruecke. Ohne jede Verabredung
begleitete die ganze Gesellschaft sie heim nach dem Haus am Markt. Sie
sangen und laermten vor der Tuer, bis sie auf den Altan heraustrat und
Blumen ueber sie streute,--die mitgebrachten und alle, die sie irgend
fand. Sie gingen lachend und geraeuschvoll auseinander. Aber als sie von
dannen zogen, suchte sie unter ihnen nach Joergen; er war nicht da. Das
tat ihr leid; sie hatte ihm einen der schoensten Tage ihres Lebens
schlecht gelohnt. Alle waren so reizend zu ihr gewesen.
Groessere und kleinere gesellschaftliche Zusammenkuenfte loesten jetzt
einander ab; aber Joergen Thiis war verschwunden. Zuerst war er eine
Zeitlang daheim bei seinen Eltern gewesen, jetzt war er in Kristiania.
Mary hatte nie weiter an Joergen Thiis gedacht; aber nun, da er sich
fernhielt, besann sie sich darauf, wieviel von jenen schoenen Begegnungen
mit ihren Altersgenossen auf sein Konto kam. Der wunderliche Toast, den
er auf die "Treue gegen das Ideal" ausgebracht hatte, ... als er sprach,
da hatte sie nur gedacht: wie sentimental Joergen Thiis doch sein kann!
Jetzt dachte sie: vielleicht galt das mir? Sie war an solche
Uebertreibungen gewoehnt, und sie machte sich absolut nichts au
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