ungen zu Klamm angeknuepft habe.
Noch hielt Margarete zu Ileisa, aber da sie seit ihrem Fortgang von
Behrwalde fortdauernd kraenkelte, oft wochenlang bettlaegerig war,
verminderte sich zunaechst die Korrespondenz und sie hatte, da sich
Ileisas Stolz gegen die ungerechte Behandlung aufgelehnt, gegenwaertig
ganz aufgehoert.--
Das naechste bedeutsame Ereignis war die Wiedererkrankung der Frau von
Klamm. Ihr Zustand wurde so bedenklich, dass sich Alfred taeglich zu ihr
herausbegab.
Es war an einem Tage am Ende des Sommers, als er abermals, von Sorge
getrieben nach Gruenhagen fuhr, um ihr seine liebevollen Empfindungen an
den Tag zu legen.
Schon im Flur teilte ihm die Magd mit, dass es heute grade sehr schlecht
stehe, und mit zitterndem Herzen trat Klamm zu seiner Mutter ins
Schlafgemach und liess sich an ihrem Bette nieder.
Und sie streckte die Hand aus und sprach mit einem Ausdruck von Verzicht
in den kranken Zuegen, der dem eindrucksvollen Mann das Innere
zerschnitt:
"Sei nicht traurig; weine nicht, mein teurer Alfred. Wir werden
allerdings getrennt, aber dir bleiben die Erinnerungen an die guten
Stunden, die wir zusammen verleben durften, und ich finde Erloesung. Der
Tote ist immer der Gluecklichere. Da er keine Seele mehr besitzt, so
entbehrt er nichts und leidet auch nicht mehr.
"Ist es nicht das hoechste Streben und der Wunsch eines jeden, das zu
erreichen?
"Mir wird das Sterben nicht schwer, weil ich mit der Sicherheit
davongehe, dass du--soweit ein Mensch sorgenfrei werden kann--es geworden
bist. Fandest du insbesondere in deiner Ehe kein Genuege, denke an
andere und vergleiche! Sobald wir vergleichen, gelangen wir zu der
Einsicht, dass wir es doch noch besser haben, als tausende.
"Ich haette deine Frau gern noch einmal gesehen, aber sie zu rufen, wird
zu spaet sein. Gruesse sie von mir und sage ihr, dass ich mit waermsten
Gefuehlen von ihr Abschied genommen habe.
"So, und nun kann ich nicht mehr sprechen. Kuesse mich, mein
Herzensjunge. Gott breite seinen vollsten Segen ueber dich aus."
Gegen Morgen war sie dann wirklich verschieden. Aber nach Verlauf von
vier Wochen hatte sich etwas gleich Bedeutsames zugetragen.
Es war Klamm ein Brief zugegangen mit folgendem Inhalt:
"Hochverehrter Herr von Klamm!
Ich mache Ihnen die Mitteilung, dass meine Tante gestern nacht
gestorben ist, und frage Sie durch diese Zeilen, ob es Ihnen moeglich
sein wuerde, nach Hamburg zu kommen, um mir zu
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