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ger Erwartung geht unser Landmann in der Walburgisnacht zu Bette und beim ersten Tageslicht tritt er vor sein Haus; ist da kein reichlicher Thau zu sehen oder hat es gereift, so ist seine Hoffnung auf eine erkleckliche Jahresernte schon halb dahin. Selbst wenn ihm im Heumonat darauf noch soviel Futter waechst, er traut demselben keine Nahrungskraft zu, es hat ja keinen Maithau bekommen; es ist ohne Salz und Schmalz. Lieber ist er daher nur mit halb so viel Heu zufrieden, als mit einem doppelten Heuertraegniss ohne Maienthau oder ohne Regen an Walburgis. "Regen auf Walburgisnacht hat stets ein gutes, Jahr gebracht. Walburgisfrost ist schlimme Post". In Meklenburg heisst es vom Walburgisregen, er bringe ein unfruchtbares Jahr, weil mit ihm (vgl. Wolf, Beitr. 2,367) von den goettlichen Maechten die Festfeuer zurueckgewiesen werden. Wenn es dagegen an den drei ersten Maitagen reichlich thauet, so braucht es den ganzen Monat ueber keinen mehr. Maienthau macht gruene Au. Oder, der Bauer rechnet auch in arithmetischer Progression also: Thaut es im Mai fuenfmal, so erwartet man eine Viertelsernte; zehnmal, so giebts eine halbe; fuenfzehnmal, so giebts eine volle Ernte. Thau auf der Wiese ist Geld in der Truhe. Als Koenig Gustav III. von Schweden einem ostgothlaender Bauern, der ihm vorgestellt wurde, einen kostbaren Ring zeigte und ihn ueber dessen muthmasslichen Werth befragte, meinte der Landmann laechelnd: doch wohl nicht so viel, wie ein Schauer Regen im Mai. Kann man, sagt der Aargauer, am ersten Mai genugsam Thau gewinnen, so kann man daraus Gold laeutern. Daher traegt die hl. Walburg feurige (goldne) Schuhe (Vernaleken, Alpensag. S. 92); daher traegt bei den Hexenversammlungen eine der Frauen am rechten Fusse den Goldschuh (Grimm, Myth. 1025); daher redet das Kindermaerchen (Grimm 3, no. 99) von der Lebenstinctur des Goldwassers; daher taucht in der Walburgisnacht im Gewaesser der Bode die goldne Krone der Prinzessin Brunhilde hervor und schwimmt bis zum Morgen obenauf. Kuhn, Nordd. Sag. no. 193; "daher sammeln die Alchimisten im Majo Regenwasser in grosse Kruege, dass sie sich das ganze Jahr durch nach Beduerfniss damit behelfen koennen." Coler, Almanach (Mainz 1645, 59). Den Slaven ist in einem einzigen Tropfen Thau eine Wunderwelt enthalten, er soll des Menschen ganze Lebensgeschichte enthuellen, wenn man ernstlich hineinschaut. Haupt-Schmaler, Wend. Volksl: 1, S. 381. Die Perlenmuschel hat ihre Perlen nicht vom Meer, s
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