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welche im Walperholz bei Arnstadt Volles Mass ausruft, ist schon im vorletzten Abschnitte gedacht worden, und mit diesem Geschaefte Walburgis als einer den Maienthau spendenden, aelschenkenden Fruehlingsgoettin werde hier abgeschlossen. Im Herzen des bairischen Fruchtlandes werden jene drei letzten Aehren oder Aehrenbueschel des Ackers, welche die Schnitter zum Opfer stehen lassen, bekraenzt, umbetet, umtanzt und eben so genannt, wie Walburgis dritter Bruder heisst, Oswald, d.i. der allwaltende Ase. Dieses Aehrenopfer ist in einer Passauer Urkunde des 13. Jahrh. Wutfutter genannt (Panzer BS. 2, 505), hat ebenso in Meklenburg unter denn Namen Wode gegolten und war also in diesen beiden, geschichtlich sich fremdgebliebnen Landstrichen ein dem Wuotan geweihtes Ernteopfer, bei welchem man das _Wodelbier_ als Trankopfer darbrachte. Eben diese heidnische Erinnerung ist christlich personificirt worden im hl. Oswald, und so hat denselben Zingerle in seiner Ausgabe der Oswaldslegende pg. 74 nachgewiesen. Diese beiden leiblichen Geschwister, Oswald und Walburg, tragen in ihrer Hand das Attribut der drei Aehren. Bruder Oswald besitzt bei dem nach ihm benannten tiroler Dorfe eine geheiligte Quelle, die als des Landes Jungbrunnen gilt (Zingerle, Sitten no. 936); die Schwester Walburg spendet nebst solchen Heilquellen das besondere Heiloel: es ist dies die Naehrkraft des unter dem Einflusse des Maienthaues sich bildenden Getreidekornes. Der Thau, der aus der Maehne des Walkuerenrosses trieft, verleiht dem Erdboden seine Lebens- und Befruchtungsquellen; aus dem Trinkhorne bietet hierauf die Walkuere Oelrun den von ihr gebrauten Seligkeitstrank dem in den Himmel Eingehenden. Wie war oder ist nun der Name dieses Trankes? Zum Meth fuehrt am Weissen Sonntag, 8 Tage nach Ostern, der altbair. Bursche sein Maedchen, es soll sich dabei schoen und stark trinken. Schmeller, Woertb. 3, 360. Der Litthauer nennt sein Hausbier, das bei keinem haeuslichen Feste fehlen darf, Alus, das Baertige, denn es wird aus der grannenreichen Gerste gebraut; der Alus hat Hoerner, sagt er von der Staerke dieses Getraenkes, ja Gerste bedeutet ihm ueberhaupt so viel wie Getraenk. Schleicher, Litthau. Maerch. 1857, S. 3. 149. 160. Von der Wirkung des Muenchner Bockbieres pflegt der Baier eben dasselbe zu sagen: der Bock hat ihn gestossen. Ob wir nun obige Walkuere Oelrun in ihrem Namen ableiten von Alarun, allwissend durch die um ihr Trinkhorn geschrieben stehenden
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