r gespreizten Beine herauf. Dass es ein Goetterbild war, urtheilt
Wolf, l.c. 107, darin stimmen alle aelteren Geschichtschreiber Antwerpens
ueberein, unter denen auch der beruehmte Bollandist Papebrochius; dafuer
spricht ferner die allgemeine Verehrung, deren es genoss, dafuer zeugt
auch, dass unfruchtbare Frauen ihm Kraenze und Blumen opferten, die
Manneszeichen, die es phallisch trug, abschabten und als Heilpulver
tranken, um bald des Mutterglueckes theilhaftig zu werden. Davon
berichten Mart. Zeiller, Itin. Gall. Bl. 527; Goropius Becanus, Origin.
Antverp. pg. 26; J.B. Gramaye, Antiquitt. Antverp. lib. II, pg. 13, und
selbst die Bollandisten III, 521. Bei dem geringsten Zufalle, sagt
Becanus, welcher Antwerpner Frauen begegnet, ob sie ein Kuechengeschirr
zerbrechen, oder sich die Zehe verstauchen, rufen sie ohne weiteres
dieses priapische Bild laut an, und selbst bei den Anstaendigsten ist
solche alte Unsitte noch im Schwange. Die Ortslegende, deren Gramaye
erwaehnt, erzaehlt, dass der hl. Willibrord, als er hier die Bekehrung
begann, die heidnische Anbetung dieser steinernen Walburgis schon
vorgefunden und an ihrer Stelle den Dienst der hl. Walburgis eingefuehrt
habe. Die Heiden haetten jedoch von diesem Idol ihrer Venus nur sehr zaehe
abgelassen, und daher ruehre denn der bei den dortigen Weibern andauernde
schmutzige Brauch, deren Hartnaeckigkeit in Sachen des Aberglaubens
allbekannt sei. Somit steht der Cult einer vorchristlichen,
norddeutschen Walburgis fest, welche in der Moenchsprache Venus und, da
sie phallische Abzeichen trug, Priapus genannt worden ist. Ihre
Hermaphroditengestaltung entspringt aus den urspruenglichen
Grundbegriffen der eddischen Goetterlehre, zu Folge welcher die Gottheit
doppelgeschlechtig ist, um sich selbst ins Unendliche fort zu erzeugen.
Dem Urriesen Ymir erwuchs unter dem linken Arme Mann und Weib. Tuisco,
der vaterlose Stammgott, erzeugt aus sich selbst den Sohn Mannus. Die
Ackergoettin Walburg musste doppelgeschlechtig sein, wie die Pflanze und
das Samenkorn ein Zwitter ist. Als weiblicher Liebesgott erscheint sie
priapisch, gleich dem maennlichen Liebesgotte Freyr, (ahd. Fro), welchen
Adam von Bremen Fricco unter der ausdruecklichen Beifuegung benennt, er
werde phallisch abgebildet, walte ueber Regen und Sonnenschein und stehe
den Werken des Friedens und der Ehe vor: cujus simulachrum fingunt
ingenti priapo; si nuptiae celebrandae sunt, sacrificia offerunt
Fricconi. Sein Name gruende
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