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am Familientische zu essen, allen Hausthieren davon zukommen zu lassen und dem Weidevieh beim ersten Austrieb ein solches Stueck zu geben. Vom hexenhaften Buttergewinn erzaehlt Jac. Sprenger im Hexenhammer, pars 2, quaest. 1, cap. 14 folgende Begebenheit. An einem Maitag empfanden mehrere zusammen ueber Feld Spazierende grosse Lust, frische Maibutter zu geniessen. Sie standen zufaellig an einem Flusse. Ich will euch solche besorgen, sprach einer von ihnen, wartet nur ein wenig. Er gieng in den Fluss, setzte sich mit dem Ruecken gegen den Lauf, ruehrte mit den Haenden rueckwaerts und es dauerte nicht lange, so brachte er eine foermliche Butterballe zum Vorschein, wie sie die Bauern im Mai machen. Die Gesellen fanden sie beim Verkosten ganz trefflich schmeckend.--Ein aargauer Bauernsprichwort sagt rationalisirend: Wer am Maitag Gras haeufelt, der kann an der Auffahrt schon eine Ankenballe in seiner Matte bergen. Der gelehrte Abt Trithemius dagegen versichert in seinem fuer Kaiser Max I. verfassten Liber octo questionum (gedruckt bei Joh. Hasselberger 1515) alles Ernstes in der sechsten Frage: Exploratum habemus, maleficas in fluminibus concitatis hausisse butyrum temporibus. Daher heisst es, in der Walburgisnacht fliege der Drache um und trage seinen Glaeubigen Butter und Schmalz aus fremden Haeusern zu. Was er nicht weiter schleppen kann, speit er auf die Schwindgruben; die gelbweissen Algen in Tellergroesse, die man auf dem Duengerhaufen zuweilen erblickt, heissen daher Drachenschmalz. Schoenwerth, Oberpfalz 1, 394. 396. Mit demselben Morgenthau erwartet man auch den Honigregen; denn, sagt Carrichter, des Kaisers Maximilian II. Leibarzt, in der Teutschen Speisskammer (Strassburg 1614) S. 69: "Da die Bienen im Herbste, obschon dann noch immer Blumen vorhanden sind, keinen Honig mehr eintragen koennen, so ist daraus zu ersehen, dass der Honig nicht aus den Blumen, sondern aus dem Thau bereitet wird, der zur Zeit des Siebengestirns auf die Blumen faellt;" und daher erzaehle Galenus, 3. B. de alimentis, die Bauern haetten am Morgen, wenn sie Honig auf den Baeumen kleben gesehen, ein Freudenlied gesungen: "der grosse Jupiter im Himmel droben regnet uns Honig auf das Feld!" Unsre Bauernregel besagt: Viel Honigthau im Mai giebt starke Bienenschwaerme. Thau und Honigfall wird von einem Engel uns zugebracht, er liefert, nach Hebels Alemann. Gedichten: Mengmol e Haempfeli Bluememehl, Mengmol e Troepfli Morgethau. Da be
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