Schwanz gebunden, erhaelt den Preisnamen
Daufaejer, Dauschloepper, das wettrennende Ross den Namen Thaustrauch,
weil sie den ersten Thau erfolgreich weggefegt haben, und werden mit
dem am Rennziel auf der Stange steckenden Blumenmaien oder Brodweck
beschenkt. Kuhn, Nordd. Sag. S. 380-88. Westfael. Sag. 2, S. 165. Ebenso
gilt in Holland das Daauwtrappen und Daauwslaan. Allein die egoistische
Natur des Menschen, die bei jedem Begegnisse den Neid des Andern
voraussetzt, verkehrt den heiligen Thau zum Zaubermittel; darum gehen
denn auch die Hexen um Weihnachten in die Wintersaat und erhorchen die
Zukunft, auf Walburgis in das gruene Korn, auf Pfingsten ins Roggenfeld,
um in Thau zu baden, mit den hinter sich her gezogenen Tuechern ihn
aufzusammeln, daheim auszupressen und so die Milch jeder fremden
Weidekuh fuer sich zu gewinnen. Schoenwerth, Oberpf. 3, 172. Daher heissen
die Hexen in Holstein Daustriker. Die ao. 794 zu Frankfurt versammelten
Bischoefe erklaerten eine letztjaehrige Hungersnoth daraus, dass der Teufel
den Leuten, welche den Zehnten nicht entrichten, damals die Aehren
ausgefressen habe: experimento enim didicimus in anno, quo illa valida
fames irrepsit, ebullire vacuas annonas a daemonibus devoratas et voces
exprobriationis auditas. Schmidt, Gesch. d. Deutsch. 1, 575. Niedlich
lauten die Histoerchen von den Zwergen, die sich des gleichen Vortheils
zu bedienen suchen und darueber klaeglich entdeckt werden. Wenn die Zwerge
im Harz in die Erbsenfelder giengen, hatten sie ihre unsichtbar
machenden Nebelkappen auf. Allein die Leute nahmen einen Pflugstrick
oder eine lange Stange und fuhren damit oben ueber das Feld hin. Damit
fielen den Zwergen die Nebelkappen vom Kopfe, sie wurden sichtbar und
konnten tuechtig durchgepruegelt werden. Proehle, Harzsag. 1, 199. 210. Um
sich nun gegen die Nachstellungen der Hexen sicher zu stellen, kommt man
ihnen auf folgende Weise zuvor. Man breitet in der Walburgisnacht ein
weisses Tischtuch im Hofe aus, auf dem neunerlei Arten Kornes durch
einander geschuettelt liegen, laesst sie vom Nachtthau benetzt werden und
fuettert damit saemmtliche Hausthiere vom Stier bis zum Huhn hinab.
Darstellungen aus dem Gebiet des Abgl., Graetz bei Kienreich 1801, S. 9.
Da auf aehnlich magische Weise auch der Butterraub ausgeuebt wird, so ist
das Gegenmittel hier wiederum ein gleiches: am 1. Mai alle Speisen recht
stark zu schmalzen, Ankenschnitten, in der Schweiz eine dickgestrichene
_Ankenbruet_,
|