n; haeufiger noch geschieht es auch an
Johannis, 24. Juni, dass man hier die durch Sommersprossen verunstaltete
Haut waescht. A. Stoebers briefl. Mittheil. Kaspar Scheidt, Mayenlob
(abgedruckt in Hubs Volksbb. des XVI. Jahrh. S. 316) beschreibt die
allgemeine Sitte ausfuehrlich und anmuthig, ins Maienbad zu reisen; die
Bresthaften, die ihre Haeuser nicht verlassen koennen, lassen sich im Mai
daheim warme Baeder zurichten, es fahren die jungen Weiber darein, wenn
sie noch keine Frucht zu erlangen vermochten, und wenn man daher ein
Bild des Maien malt, so pflegt man zwei Eheleute beisammen im Wasserbade
abzubilden, oder ein mit froehlichen Leuten unter Trommel- und
Pfeifenklang dahin ziehendes Schiff, oder junge wettschwimmende
Gesellen.--Koenig Albrecht hatte 1308 gerade seine Badefahrt beendet, im
Staedtchen Baden das Maifest abgehalten und war auf dem Wege, seine
Gemahlin Elisabeth im benachbarten Rheinfelden abzuholen, als er am
linken Reussufer von seinem Neffen und dessen Mitverschwornen meuchlings
erschlagen wurde. Nicht lange, so ergieng gegen die Moerder die
Blutrache. Ihre Burgen wurden gebrochen, ihre Burgmannschaften
enthauptet, auch nicht die Kinder verschont. Agnes, des Ermordeten
Tochter, so erzaehlt die Sage, soll dazumal durch das Blut der drei und
sechzig Mann der Besatzung von Farwangen geschritten sein unter den
grausigen Worten: "Jetzt im Blute derer gehend, die mir meinen frommen
Herrn ermordet haben, bade ich in Maienthau". Die typisch gewesene
allgemeine Redensart, aus welcher diese Sage entstanden, wiederholt sich
z.B. in dem Liede vom baier. Krieg:
die Teutschen wurden wohlgemut,
sie giengen in der ketzer plut,
als wer's ain mayentawe.
Uhland, Schriften: "Sommer und Winter".
Auch symbolische Maibaeder gab es, sowohl kirchlicher als buergerlicher
Art. Noch vor etlichen Jahren giengen Schulmeister und Chorknaben in der
Kolmarer Gegend mit Weihwasser, genannt Heilwag, von Haus zu Haus, und
besprengten damit dreimal die Bewohner unter den Worten:
Heiliwog, Gottesgob,
Glueck ins Hus, Unglueck drus!
Stoeber, Elsaess. Sag. no. 231. In der Oberpfalz lautet dieser Spruch,
nach Panzers BS. 2, 301:
O du guter Walbernthau,
Bringe mir, so weit ich schau,
In jedem Haelmlein Gras ein Troepflein Schmalz!
Im Vinschgau werden am 1. Mai die "Madlen gebadet". Jedes Maedchen, das
sich am Wege zeigt, wird von den Burschen gegen ein Baechlein gejagt und
da begossen oder
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