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gerschaften pfluegten ebenso unter grossem militaerischen Aufwande ihr Gebiet zu umgehen, haben jedoch seit dem Schlusse des vorigen Jahrhunderts der Kosten wegen es in Vergessenheit gerathen lassen. Dagegen haben sich katholischer Seits zu Stadt und Land die Oeschprozessionen reichlich noch behauptet. So nennt man den auf 1. Mai fallenden kirchlichen Flurumgang, bei welchem an vier in den verschiednen Zelgen der Dorfflur errichteten Altaeren die vier Evangelien abgelesen werden; der Priester besprengt die Flur mit geweihtem Wasser und besegnet sie mit dem Wetter- oder Schauerkreuz. Unter den bei diesem Bittgange durch Bischof Wessenberg seit 1805 vorgeschriebnen Versikeln und Liedern schliesst ein von der ganzen Gemeinde gesungenes: Deine milde Hand giebt Segen, Giebt uns Sonnenschein und Regen. So wird der Umgang im aargauer Frickthal und im jenseitigen Schwarzwalde abgehalten. Anderwaerts geschieht dies schon am Markustage, 25. Apr. In Tirol glaubt man, diese Prozession sei aelter als das Christenthum selbst, denn schon der Heiland habe derselben beigewohnt. Zingerle, Tirol. Sitt. no. 720; und allerdings findet sie sich unter dem Namen Rogationes schon unter den Karolingern kirchlich eingefuehrt (Rettberg, Kirchgesch. 2, 791) und war eine Fortsetzung der alten Robigalien; zur Abwehr des Rostes im Getreide veranstaltet. Diese Bittgaenge waren unter dem Namen der Hagelfeier-Predigten selbst bei der protestantischen Bevoelkerung an der Elbe ueblich und durch ein besonderes Volksgeluebde daselbst gestiftet gewesen. Die dortigen Lutheraner ruhten jaehrlich drei halbe Werktage von aller Arbeit und begaben sich zur Anhoerung einer Predigt, durch die man zugleich dem Hagelschlag wehrte. Eine solche Rede findet sich in Zerrenners Ackerpredigten, Magdeburg 1783, 282. Ein sehr alter und imponirender Zweig dieser Feste war der Mairitt; schon die Reimchronik von der Soester Fehde (bei Emminghaus, Memorabil. Susat. 1749, 660) nennt ihn einen Brauch aus alter Zeit: Up Walpurgis, als men in den meien plach tho riden na alter zede und gewonte. Die Ankenschnittenprozession zu luzernisch Beromuenster wird bereits in der Urkunde von 1223 erwaehnt bei Neugart, cod. diplom. no. 190. Sie wird am Himmelfahrtstage von den Stiftsherrn, den Rathsgliedern des Ortes, der Dragonermannschaft und den sich anschliessenden Wallfahrern zu Pferde abgehalten, Kreuz, Fahnen und Monstranz folgen zu Rosse mit, vom Rosse herab wird gepredigt. D
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