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nder allerlei Unruhe in das kleine Haus. Die Buben, der aelteste zwoelf, der juengste ueber drei Jahre alt, hatten sich in Katoomba in den blauen Bergen nicht das geringste Verstaendnis fuer europaeisches Ruhebeduerfnis angeeignet. Ich glaube nicht, dass sie eine Viertelstunde am Tage still waren, und Frau Jenny schien nur dann an die volle Gesundheit der Kinder zu glauben, wenn sich die Stimmen von allen vier laut und deutlich vernehmbar machten. Sie selbst, eine Englaenderin aus der Kolonie, war eine sympathische, stille Frau, und es war unschwer zu sehen, dass sie in gluecklicher Harmonie mit meinem Bruder lebte. Aber wenn sich Frauen schon ueberhaupt nicht allzu leicht verstehen, so konnte sich eine herzliche Neigung zwischen hausbackener Schongauer Art und Australiertum erst recht nicht entwickeln. Es war zwischen ihnen ein kleiner, stiller Krieg, den zwar Gutherzigkeit und Takt auf beiden Seiten nicht zum Ausbruche kommen liessen, aber der eben doch da war, der in der Luft lag und die Temperatur herunterdrueckte. Meine Schwaegerin gehoerte einer strengen protestantischen Sekte an, die jeglichen Bilderdienst verabscheut, und als sie in ihrem Zimmer ein Ammergauer Kruzifix bemerken musste, schlug sie zwar keinen Laerm, aber sie verhuellte den Heiland mit einer Nachtjacke. Viktor war nicht unduldsam, ihr Katholizismus vertrug sich schlecht und recht mit liberalen Neigungen, aber diese Lieblosigkeit gegen ein Kruzifix, das jahrelang im Risser Forsthause gehangen hatte, ertrug sie nicht; sie befreite es schweigend von der Huelle, nahm es an sich und trug es in ihr Zimmer. Dabei mochten ihre Blicke und der Auftakt ihrer Schritte Empoerung verraten haben, jedenfalls hatte diese Szene so etwas vom Zerschneiden des Tischtuches zwischen den beiden Weiblichkeiten an sich. Die Neigung Jennys fuer laermende Kinderstimmen teilte die Alte nicht; vermutlich hatte sie mein Geschrei dereinst liebevoll ertragen, und die Wiederholung von Bruellen und Quaeken waere ihr nach der langen Pause ertraeglich und nett vorgekommen, wenn es sich um Kinder von mir gehandelt haette, aber der Milderungsgrund lag nicht vor. Sie sah und hoerte die australischen Spiele ohne die Nachsicht, deren sie dringend bedurft haetten, und am Ende war die gute Alte wirklich zu jaeh aus einer schoenen Ruhe gestoert worden. Sie beklagte sich nicht, wenn ich hinauskam, aber ich las in ihren Augen die stumme Frage, ob es denn wirklich fuer immer zu End
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