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die Fahrt bergauf, bergab die Kueste entlang durch die kleinen Nester. Am lauen Abend, nachdem einen tagsueber die Sonne tuechtig verbrannt hatte, durch Pinienwaelder zu fahren, tief unten das Meer gegen die Felsen branden zu hoeren, das war wundervoll. Und wie war man in eine andere Welt versetzt, wenn man durch die engen Gassen der Fischerdoerfer schritt, an den Gruppen schwatzender Menschen vorbei, die einen neugierig betrachteten. Bunte Farben, das Traellern eines Liedes und immer wieder der Laerm eines Orgelklaviers, der einem lange nachfolgte, das alles mutete einen fremd und wieder vertraut an, wie etwas, das man sich in Sehnsucht so ausgemalt hatte. Weiterhin, etwa nach _Albenga_, wurde es schon zu sehr Hotelpepiniere, um anzusprechen, und die Landschaft, immer tiefes Blau und grelles Weiss, ermuedete den Blick; am wenigsten gefielen mir die vielgeruehmten Palmen. In Bordighera, das damals noch nicht auf grossen Fremdenverkehr eingerichtet war, fanden wir in einer deutschen Pension gutes Unterkommen, blieben etwa eine Woche und besuchten das Paradies der Faulenzer und Gauner, Monte Carlo, das mich nicht bloss enttaeuschte, sondern auch gruendlich anwiderte. Ich hatte ein recht unangenehmes Gefuehl, weil ich nicht von dem Eindrucke loskam, dass diese aufdringliche Eleganz um mich herum zum grossen Teil mit gestohlenem und unterschlagenem Gelde bestritten war; und wenn ich auch nicht an Pruederie kraenkelte, so fand ich es keineswegs erhebend, von einer Gesellschaft umgeben zu sein, in der man die Diebe laengst nicht mehr an den Fingern zaehlen konnte. Als ich das in einem Feuilleton so schilderte, wie ich es empfunden hatte, und die Meinung vertrat, der erhabene Fuerst von Monaco, der von der Spielbank ausgehalten wird, lebe von recht unschoenen Mitteln, kanzelte mich ein Journalist in einer Berliner Zeitung ab. Es sei unertraeglich spiessbuergerlich, sich als deutscher Moralphilister dagegen aufzulehnen, dass die amerikanischen Milliardaere in diesem Paradiese ihre Dollars sitzen liessen. Vielleicht kamen die Yankees zuweilen nach Monte Carlo; ihre Anwesenheit machte nichts besser, aber jedenfalls gaben sie dem Leben dort nicht das Gepraege. Ganz gewiss stellten das groesste Kontingent Betrueger und Leichtsinnige, und auf sie war auch der ganze Betrieb zugeschnitten, auf sie machten die kostuemierten Kokotten und die Haendler mit Schwindelwaren Jagd. Gewiss auch auf zahlreiche Neugierige und Dumme, die
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