rbeiter hatte in _Olaf Gulbransson_ Zuwachs erhalten.
Im Maerz 1902 hatte mir Langen in Paris ein von Gulbransson illustriertes
Buch gezeigt und schon damals die Absicht geaeussert, den Kuenstler fuer den
"Simplicissimus" zu gewinnen; im Sommer darauf lud er ihn nach Aulestad
ein und ueberredete ihn, schon im Herbste nach Deutschland zu uebersiedeln.
Gulbransson kam im November nach Berlin, wo er nach Langens Meinung zuerst
einmal Studien machen sollte, aber der Aufenthalt behagte ihm so wenig,
dass ihn die uebernommene Verpflichtung beinahe reute.
Kaum war er im Januar 1903 in Muenchen angelangt, fuehlte er sich, obwohl er
kein Wort deutsch sprach und verstand, heimisch und zeigte auch gleich das
lebhafteste Verstaendnis fuer die Freuden des Karnevals, der damals
reizvoller war als spaeterhin, wo er fuer die herbeieilenden Fremden
originell werden musste.
Ich erinnere mich an sehr ernsthaft ausgesponnene Beratungen, die von
namhaften Maennern ueber einen Kuenstler- und Schriftstellerball abgehalten
wurden, und die ein solches Fest als wichtige Haupt- und Staatsaktion
erscheinen liessen.
Die Vorbereitungen dazu fuehrten mich mit _Ignatius Taschner_ zusammen, mit
dem mich bald eine Freundschaft verband, die fuer mich zum Lebensereignisse
und wertvollsten Besitztume geworden ist.
Als er damals mit dem Bildhauer _August Heer_ zu einer Besprechung kam,
war's mir nach den ersten Worten, als haetten wir uns zeitlebens gekannt
und waeren als Nachbarkinder mitsammen aufgewachsen.
In einer entbehrungsreichen Jugend und in den haertesten Kaempfen hatte er
sich eine Froehlichkeit bewahrt, die jedes Zusammensein zum Feste machte.
Sein Vater stammte aus Niederbayern, seine Mutter war Fraenkin, und die
Eigenschaften der beiden Rassen waren in ihm auf das gluecklichste vereint.
Uebermuetig, derb, ungemein taetig und arbeitsfroh, und wieder so ernsthaft,
pflichttreu, aufs Kleinste bedacht, schien er in seinem Charakter, wie in
seiner Kunst aus einer vergangenen, so viel schoeneren Zeit zu stammen.
Wenn er von seiner Lehrlings- und Gesellenzeit erzaehlte, war's wie eine
Dreingabe zu Kellers Gerechten Kammachern, und wie klang es dann wieder
ernsthaft und zum Herzen dringend, wenn er ueber kuenstlerische Dinge
sprach!
Keiner hat wie er die heimlichen Zusammenhaenge von Heimat und Rasse mit
der Kunst gekannt, keiner so verstanden, wie sie ueber tuechtiges Handwerk
hinaus zur hoechsten Kunst fuehren, und das war bei ih
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