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tte ins Haus zurueck, betrat das Gemach, in dem sein Kind schlief, lueftete den Vorhang von der Wiege und versicherte sich, dass der Knabe atmete--dass er lebte.----Lange stand er vor seinem Kinde und schaute in dessen Zuege. Es sah Grete aehnlich; es hatte denselben scharf geschnittenen, kalten Mund; es werde auch ihren Charakter haben und das Geld lieben, dachte er. Aber auch ihm werde es gleichen.----War's ein Glueck fuer das Kind, zu leben? Nein! Tankred verachtete das unvollkommene Dasein. Und da er das Leben auf eine Zufallslaune der Natur schob, da er eines Menschen Existenz nicht hoeher achtete, als das einer Fliege,--und ob sie da war in der Schoepfung oder nicht, welchen Wert hatte das?--wuenschte er auch diesem jungen Wesen den Tod. Ein Glueck fuer den Knaben, wenn die Erde ihn wieder zurueckzog in ihren Schoss! Ja, die Erde----aber kein gewaltsames Abschneiden des Lebensfadens!-- Wie wohl einem solchen Wiegenkinde am leichtesten der Garaus zu machen waere? Brecken ueberlegte.--Am unauffaelligsten geschah's jedenfalls durch Ersticken;--Spuren einer gewaltthaetigen Hand waren dann nicht sichtbar. Man musste es am Morgen finden, die in der Nacht verschobenen Decken ueber sich. Ein Erstickungsanfall, befoerdert durch Husten! Ja, ja, dergleichen kam vor!--Oder eine starke Dosis Opium--aber das war schon gefaehrlicher.--Der Mann schrak entsetzt zusammen. Nun war er schon wieder bei so furchtbaren Gedanken, waehrend er doch zurueckgeeilt war, um sich zu vergewissern, dass das Kind lebte.---- Ein heisses Gefuehl kam ueber ihn! Es war, als sei die einzige Ader, in der Gefuehl fuer dieses junge Leben vorhanden war, in ihm aufgesprungen. Und unter dem starken Drange seines rasch pulsierenden Herzens beugte sich Tankred von Brecken herab und kuesste zum erstenmal seinen Knaben auf die Stirn. Aber der den Saeuglingen dumpfe Geruch stiess ihn ab, und die durch dieses Unbehagen hervorgerufene Reizung der Geruchsnerven, oder weil das Gefuehl ueberhaupt nur die kurze Kraft eines raschen Blitzes gehabt hatte, erlosch die zaertliche Empfindung des Mannes im Nu wieder. Mit dem alten, gleichgueltigen Blick sah Brecken den Knaben an und verliess unter dem Gedanken, dass er es dem Schicksal anheim geben muesse, ob es seine Plaene foerdern wolle, das Gemach. Nachdem er kurze Umschau auf dem Hofe gehalten, trat er in den Pferdestall, wo in einem gesonderten Raum ein bereits seit laengerer Zeit erkranktes Wagenpferd vom T
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