t her. Er behalte es bei sich, denn er sei sein
natuerlicher Vormund.
In dem Vertrage, den er mit Grete getroffen, sei alles noetige
vorgesehen; dagegen finde sich in dem zwischen ihr und ihren Eltern
geschlossenen Abkommen kein Passus, in dem auf den jetzt eingetretenen
Fall Bedacht genommen waere. Er sei indes als Nutzniesser des Besitzes
nicht abgeneigt, ihnen bis zur Muendigkeit des Knaben eine monatliche
Rente auszuzahlen, vorausgesetzt, dass Tressens sich den Bedingungen
unterwuerfen, die er stellen muesse.
Zu diesen Bedingungen gehoerte in erster Linie, dass sie Holzwerder
raeumten, und ferner, dass sie sich verpflichteten, in die Erziehung des
Kindes in keiner Weise einzugreifen.
Sobald ihm aber je auf Tressens zurueckzufuehrende Anschuldigungen und
Verleumdungen, beispielsweise, dass er an Gretes Tod Schuld trage, oder
der Unsinn, dass er ihnen und Grete seinerzeit ein anderes Dokument als
das von Theonie ausgefuellte vorgelegt habe, zu Ohren kaemen, werde er
keinerlei Zahlung mehr leisten und ueberhaupt jede Erinnerung an einst
mit den Schwiegereltern gepflogene Beziehungen ausloeschen. Das sei sein
unabaenderlicher Wille und sein letztes Wort. Und schriftlich verpflichte
er sich ueberhaupt zu nichts, sie besaessen keinerlei Rechte, sondern seien
lediglich auf seine freigebige Hand angewiesen.
Nach diesen kaltherzigen Erklaerungen hatte er freilich auch wieder eine
versoehnliche Stimmung geheuchelt und Frau von Tressen ersucht, einmal
ohne Voreingenommenheit zu pruefen, ob's nicht besser sei, dass sie sich
trennten, ob er anders handeln koenne bezueglich des eigenen Kindes; er
zeige doch jetzt, dass er wahrlich kein selbstsuechtiger Mensch sei. Es
habe sich die Maer gebildet, er sei eine unaufrichtige, harte,
egoistische Natur. Was er denn gethan habe? Seine Ehe mit Grete sei eine
glueckliche gewesen, bis sie, Frau von Tressen, durch ihr vieles
Hineinreden die Gedanken und das Herz der Frau verwirrt habe. Unter
seiner Verwaltung habe sich Holzwerder nach jeder Richtung hin gehoben,
und wenn er nicht allen Leuten sympathisch sei, so komme das doch nur
daher, weil er seinen eigenen Weg gehe; zu nahe getreten sei er
niemandem. Freilich, wie man ihn anrufe, so antworte er. Und Tankred
hatte mit der Versicherung geschlossen, dass, wenn er auch nichts
schriftlich geben wolle, wenigstens jetzt nicht, so koenne Frau von
Tressen doch darauf bauen, dass er schon um Gretes willen, die er so sehr
geliebt habe, sei
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