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ntruemmer. Seit Jahrhunderten schon glaenzen seine Tropfen gleich Traenen auf den gruenbemoosten Steinen eines ganz nahen Heldengrabes der Vorzeit, und sein Rauschen ertoent wie der Nachhall der Bardenlieder, die einst hier, mit ihm wetteifernd, die Taten des Toten besangen und seinen Geist in die ewigen Hallen der Vaeter geleiteten. Weiterhin wurden die Felsen immer schroffer und hoeher, oeder und einsamer die ganze Gegend umher. Wilde Bergwasser rieselten von allen Bergen und stuerzten hinab ins Tal, durch welches bald silberhell, bald wild tobend ein starker Bach sich wand. Nur selten erinnerte uns in dieser Wildnis ein kleines Kornfeld, eine niedrige Huette, dass in dieser abgeschiedenen Einsamkeit noch Menschen leben. Hier erscheint die Natur, wie Ossian [Fussnote: Sohn des Fingal, Hauptheld eines irischen Sagenkreises. Durch die Mystifikation des Schotten Macpherson ("Fingal" 1762), der seine eigenen Dichtungen als angebliche Uebertragung alter gaelischer Lieder des Ossian herausgab, gelangten diese Dichtungen zu grosser und weitreichender dichtungs- und geistesgeschichtlicher Bedeutung und hinterliessen auch in der deutschen Klassik und Romantik ihre Spuren.] sie malte, die Stroeme, die Felsen, die uralten einzelnen Eichen. Der Wind heulte ueber die Heide, die Distel wiegt ihr Haupt im Sturme am Grabe der alten Krieger. Die vier grauen, bemoosten Steine erheben sich noch einsam am Huegel der Helden und verkuenden stumm dem stillen Wanderer die Geschichte vergangener Jahrhunderte. Viele solcher alten Denkmale sahen wir, von den Urenkeln der Helden, deren Asche sie umschliessen, mit Ehrfurcht geschont und bewahrt. Koenig Fingal ruht, der Sage nach, in diesem Tale, im tiefen, dunklen Bette, und die Einwohner glauben, die geheiligte Staette noch bezeichnen zu koennen. Ossians, seines Sohnes, Name und Lieder sind zwischen diesen Felsen noch nicht verhallt, und die Geister der Helden koennen noch immer von ihrem Wolkensitze der alten wohlbekannten Toene sich erfreuen. Wir erreichten Tyndrum, einen fast ganz allein liegenden Gasthof, in einer schauerlich wilden Einoede, auf der hoechsten bewohnten Hoehe der schottischen Hochlande. Der Regen stuerzte jetzt in Stroemen herab. lange sahen wir zu, wie die schweren Wolken an den Bergen hinrollten, einzelne Streifen von Sonnenlicht bisweilen auf Momente die nackten Gipfel der Felsen verklaerten und der Wind den Regen wild herumpeitschte. Gegen Abend klaerte sich das Wet
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