uendel op dee Reise bed in
unse Doerp dragen hed, un ik buen ganss licht und sacht hergahn.
Lise. Buest du to Foote hergahn?
Juerge. Ja. Wielt't veel kummoder is.
Lise. Da hest du een Maark.
Juerge. Dat is doch noch resnabel. Wo veel maakt't? So veel is dat.
Een Maark hed se mie dahn: da, da is't. Nehmt't hen; so is't richdig.
Lise. Un du verdeihst fief Schillink an een Jungen, de die dat Pak
dragen hed?
Juerge. Ja! ik met ehm doch een Drankgeld geven.
Valentin. Sollen die fuenf Schilling fuer mich, Herr Juerge?
Juerge. Ja, mien Fruend!
Valentin. Fuenf Schilling? ein reicher Erbe! fuenf Schillinge? ein
Mann von Ihrem Stande! Und wo bleibt die Hoheit der Seele?
Juerge. O! et kumt mie even darop nich an, jy doerft't man seggen.
Maake Fro, smiet ehm noch een Schillink hen; by uns regnet man so."
Wie ist das? Juerge ist zu Fusse gegangen, weil es kommoder ist? Er fodert
fuenf Schillinge, und seine Frau gibt ihm ein Mark, die ihm fuenf
Schillinge nicht geben wollte? Die Frau soll dem Jungen noch einen
Schilling hinschmeissen? warum tut er es nicht selbst? Von dem Marke blieb
ihm ja noch uebrig. Ohne das Franzoesische wird man sich schwerlich aus dem
Hanfe finden. Juerge war nicht zu Fusse gekommen, sondern mit der Kutsche:
und darauf geht sein "Wielt't veel kummoder is". Aber die Kutsche ging
vielleicht bei seinem Dorfe nur vorbei, und von da, wo er abstieg, liess
er sich bis zu seinem Hause das Buendel nachtragen. Dafuer gibt er dem
Jungen die fuenf Schillinge; das Mark gibt ihm nicht die Frau, sondern das
hat er fuer die Kutsche bezahlen muessen, und er erzaehlt ihr nur, wie
geschwind er mit dem Kutscher darueber fertig geworden.[1]
Den vierunddreissigsten Abend (montags, den 29. Junius) ward "Der
Zerstreute" des Regnard aufgefuehrt.
Ich glaube schwerlich, dass unsere Grossvaeter den deutschen Titel dieses
Stuecks verstanden haetten. Noch Schlegel uebersetzte Distrait durch
"Traeumer". Zerstreut sein, ein Zerstreuter, ist lediglich nach der
Analogie des Franzoesischen gemacht. Wir wollen nicht untersuchen, wer das
Recht hatte, diese Worte zu machen; sondern wir wollen sie brauchen,
nachdem sie einmal gemacht sind. Man versteht sie nunmehr, und das
ist genug.
Regnard brachte seinen "Zerstreuten" im Jahre 1679 aufs Theater; und er
fand nicht den geringsten Beifall. Aber vierunddreissig Jahr darauf, als
ihn die Komoedianten wieder versuchten, fand er einen so viel groessern.
Welches Publikum hat
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