FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   271   272   273   274   275   276   277   278   279   280   281   282   283   284   285   286   287   288   289   290   291   292   293   294   295  
296   297   298   299   300   301   302   303   304   305   306   307   308   309   310   311   312   313   314   315   316   317   318   319   320   >>   >|  
vinnen ihren Weg zum Flusse. Sie tragen schwere irdene Wasserkruege auf dem Ruecken und singen leise ein trauriges Lied, das wol von der Heimat erzaehlt, von Gurague. Es sind Christinnen, alles schoene, schlanke Maedchen, weit schoener als ihre Tyrannen, das rabenschwarze Haar ist mit gelben Blumen geschmueckt und in den langen Augenwimpern haengt eine Thraene der Wehmuth. - Hinter ihnen folgen einige bevorzugte Damen, in Staatsgewaendern mit rothem Rande - sie haben laengst das Andenken an ihr Land und ihre Verwandtschaft vergessen. Das sind die koeniglichen _Braugesellen_; silberne Knoepfe in den Ohren, zu ungeheurem Umfang auffrisirte Haare zeichnen sie aus; sie koennen plappern und schwatzen soviel sie wollen, aber ueber einen gewissen Raum duerfen sie nicht hinaus, das verbietet ihnen der begleitende Eunuch. Der eine traurig, der andere froh - so leben die Menschen im Sklavenraume des Koenigs. - Ein Monat war in dem kuehlen, aber angenehmen Klima zu Debra Berhan verflossen, als der Koenig beschloss, seine jaehrliche _Truppenmusterung_ abzuhalten, und zwar am Maskalfeste, dessen Bedeutung wir schon kennen lernten. (Siehe S. 124.) Viehherden, vor Kaelte sich schuettelnde Kameele, die in das ihnen ungewohnte Bergland versetzt waren, lange Sklavenzuege waren zusammengetrieben worden, um theils zur Nahrung, theils zur Bedienung verwendet zu werden. Am Vorabend rueckten mit Fackeln in den Haenden die koeniglichen Garden vor das Zelt Sr. Majestaet, um dort zu Ehren der Gesandtschaft einen Kriegstanz aufzufuehren. Praechtig nahmen sich die mit reichem silberbeschlagenen Reitzeug versehenen Rosse der Offiziere unter den dunklen wilden Kriegern aus, die den amharischen Kriegsgesang anstimmten und sich dann zur Ruhe begaben. Sehr unkoeniglich war das Aussehen des Palastes beim Tagesanbruch und hoechst unfuerstlich die bei Hofe herrschende Verwirrung. Unsauberkeit und knoecheltiefer Schmuz herrschte ringsum; der Thuerhueter zerschlug einen Stock nach dem andern auf den Koepfen des herbeidraengenden heftigen Volkes, das nicht einmal still wurde, als Seine Majestaet sich in der Thuer des Banketsaales niederliess. Vor dem Throne verrichtete ein Schmied seine Arbeit weiter, ohne darauf zu achten, dass ein Hagel von Staub und Kohlenasche auf den Koenig niederfiel. Zwanzig bleiche Eunuchen, die als Zeremonienmeister wirkten, fuehrten die Scharen der Vasallen, der Priester, Moenche, Weiber, Sklaven und Ackerbauer zum Fuersten, der vo
PREV.   NEXT  
|<   271   272   273   274   275   276   277   278   279   280   281   282   283   284   285   286   287   288   289   290   291   292   293   294   295  
296   297   298   299   300   301   302   303   304   305   306   307   308   309   310   311   312   313   314   315   316   317   318   319   320   >>   >|  



Top keywords:

Majestaet

 

Koenig

 

theils

 
koeniglichen
 

reichem

 

versehenen

 

silberbeschlagenen

 

Reitzeug

 

amharischen

 
anstimmten

begaben

 
Kriegsgesang
 
nahmen
 

dunklen

 
wilden
 

Kriegern

 

Offiziere

 

Garden

 
worden
 
zusammengetrieben

Nahrung

 
Bedienung
 

verwendet

 

Sklavenzuege

 
Kameele
 

schuettelnde

 

ungewohnte

 
Bergland
 

versetzt

 

werden


Gesandtschaft

 

Kriegstanz

 

aufzufuehren

 

rueckten

 

Vorabend

 

Fackeln

 

Haenden

 

unkoeniglich

 

Praechtig

 

achten


niederfiel

 

Kohlenasche

 
darauf
 

Throne

 

verrichtete

 

Schmied

 

weiter

 
Arbeit
 

Zwanzig

 

bleiche