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der blauen Fluten des Mittelmeers liefert! Wiesen, auf denen Vieh weidete, kleine Stroeme, ueber deren einen eine rohe Steinbruecke, das hochgepriesene Werk eines Armeniers fuehrte, folgten nun; dann kam man in eine unwirthliche Gegend, eine Hochebene, die einst von Galla bewohnt war. Nicht ein Baum oder Strauch, selten als Ausnahme ein Kusso, war zu erblicken; doch sind spaerliche christliche Ansiedelungen hier entstanden, die von Hirten bewohnt werden. Dann ging es bergab, die Gegend wurde wieder etwas freundlicher, und zwischen einigen gruenen Baeumen leuchteten die weissen Gebaeude von Debra Berhan hervor. "Willkommen meine Kinder, wie geht's euch? Habt ihr eine sichere Reise gehabt?" so lautete der Empfangsgruss, und am Abend erquickte Brot, Honigwasser und saures Bier die Gaeste. Beim Schein der Lichter fand Abends Gesang und Tanz statt, und mancher hohe Beamte legte sich berauscht zur Nachtruhe nieder. Keine andere fuerstliche Residenz kann in jaemmerlicherem Zustande sich befinden als Debra Berhan, "der Huegel des Ruhms". Es besteht aus elenden Gebaeuden, deren ohne Moertel zusammengefuegte Mauern einzustuerzen drohen. Palissaden umgeben das Ganze und schliessen den mit Rasen ueberzogenen Audienzraum ein, der jedoch auch zugleich einigem Vieh zum Aufenthalt dient. Hier hat der Koenig eins seiner bedeutendsten _Sklavendepots_, in welchem dem Besucher ein wahres Babel von verschiedenen Sprachen entgegenklingt; auch die Gesichtszuege deuten auf verschiedene Rassen, und nur die abessinische Kleidung ist allen gemeinsam. Da geht der riesige heidnische Neger mit aufgeworfenen Lippen und blutunterlaufenen Augen gleich einem schwarzen Herkules umher. Stark wie drei Gaeule, traegt er eine ungeheure Holzlast, welche zwei Abessinier nur mit Muehe bewaeltigen koennten. Fuenfzehn Maria-Theresia-Thaler hat der Koenig fuer dies ausgezeichnete Exemplar gezahlt, das fern vom Nil hierher verhandelt wurde. Er hat hier ein ganz gemaechliches Leben, vollauf zu essen und dient als Holzhauer im Walde; in seine Lage hat er sich stumpfsinnig gefunden. Anders der feurige Galla, der ihm folgt und in dessen Gemueth noch nicht der Geist der Unabhaengigkeit erloschen ist. Seine schlanke Figur und gekruemmten Beine verrathen den wilden Reiter der grasigen Ebene. Schwermuethig, mit gebeugtem Sinn, schleppt er seine Buerde und denkt an die Savannen am Hawasch, seine Heimat. Unter der Aufsicht eines alten Eunuchen nimmt eine Schar brauner Skla
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