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en wuchs. Blieb der Braunschweigische Maigassenzins, der nur 3 Mgr. 2 Pf. betrug, am Zinstage aus, so verdoppelte er sich von Tag zu Tag. Im Dorfe Schernberg hatte man ihn auf Philipp-Jacobi Mann fuer Mann auf einen breiten Stein unter freiem Himmel zu erlegen, wer sich hier um eine weitere Stunde zu spaet einstellte, bezahlte ihn je doppelt und dreifach. (Grimm ibid.). Aber auch dabei kamen dem Verspaeteten noch mancherlei kleine Hilfsmittel zu gut, welche gesetzlich erlaubt waren und ihn der drohenden Busse wieder enthoben. Dass der Zinsende nach Herkommen ein Gegengeschenk erhielt, welches mit der Zeit fuer ganze Gemeinden zu nicht unbetraechtlichen Nutzniessungen sich gestaltete, lehren folgende Braeuche und Sagen. Walperherren hiessen vormals die vier Rathsmeister Erfurts, die jaehrlich an Walburgis nach altem Rechte hinaus in den Wald Wagweide zogen, welcher dem Churfuersten von Mainz zugehoerte, und sich 4 Eichen schlugen. Gleichzeitig kam dann saemmtliche Buergerschaft ihnen dahin nach und hielt in dem fuerstlichen Schlosse ein dreitaegiges Einlager bei Musik, Tanz und Schmauss. Heut zu Tage begeben sich schon an Walburgis Vormittag alle hammerfuehrenden Gewerke der Stadt in jenen Wald und halten da bei Tanz und Gesang bis tief in die Nacht aus, Bier wird faesserweise mitgefahren. Mit Eichlaub bekraenzt singt der heimkehrende Zug: Willst du mit nach Walpern gehn, Willst du mit, so komm! Dies nannte man den Gruenenmaitag. Aehnlich begeht daselbst die Schusterzunft den gruenen Montag, welcher der erste ist nach Jacobi. Sie bekraenzt nebst ihren Wohnhaeusern die Strassen zum Paul, zu den Predigern und die Schuhgasse. Dies Ehrenrecht soll ihnen von Kaiser Rudolf fuer die Tapferkeit ertheilt worden sein, mit der sie und die uebrigen hammerfuehrenden Gewerke ein Raubschloss im Steigerwalde zerstoerten, von dem aus die Orte des Thueringerwaldes lange belaestigt worden waren. Zwei Knaben, mit Goldketten und anderem Geschmeide geschmueckt, pflegte man sonst zu Pferde in der Stadt herum zu fuehren, es sollen die zwei Soehnlein der Edelfrau jenes Schlosses gewesen sein (man benennt es wechselnd bald Dienstberg, bald Greifenberg), die mit all ihren Kostbarkeiten behaengt die Sieger fussfaellig um Schonung ihres Lebens anflehten und Gnade fanden. So die Sage. Allein was in dieser die angeblichen Raubritter geworden sind, waren urspruenglich die Winterunholde, denen der Sommer abgewonnen wird. Denn die staedtisc
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