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" so antworte ich aus innigster Ueberzeugung und aus Gruenden, welche ich darlegen werde: _sie ist auszurotten, durch jedes moegliche Mittel auszurotten_. Verstaendigen wir uns ueber etwas sehr Wesentliches. Dass die plattdeutsche Sprache der Zeit verfallen und aussterben wird, ist keine Frage mehr. Eine jede Sprache, die nicht Schriftsprache, Sprache der Bildung, des gerichtlichen Fortschrittes, der politischen, religioesen, wissenschaftlichen, artistischen Bewegung ist, muss bei dem Stand und Gang unserer Kultur einer Schrift- und Bildungssprache Platz machen, muss wie die frisische in Holland, wie die zeltische in Bretagne, die baskische in Spanien allmaehlig aussterben. Auszusterben ist das nothwendige und natuerliche Schicksal der plattdeutschen Sprache. Nichts kann sie vom Untergang retten. Schreibt plattdeutsche Lustspiele, Idyllen, Lieder, Legenden--umsonst; das Volk liest euch nicht--liest es nur den Reineke de Vos?--ihr begruendet keine plattdeutsche Literatur, ihr macht die verbluehende Sprachpflanze durch euren poetischen Mist nicht bluehender--sie wird aussterben. Ihr preiset diese Sprache als alt, ehrlich, treu, warm, gemuethlich, wohlklingend--ihr habt Recht oder nicht--sie wird aussterben. Das ist das unerbittliche Gesetz der Notwendigkeit. Allein, es ist wahr, das Nothwendige ist nicht immer das Wuenschenswerthe. Gar vieles begiebt sich in Natur und Geschichte mit Nothwendigkeit, was nicht bloss die Klage des Thoren, sondern auch den gerechteren Schmerz des Weisen erregt. Immer ist es des denkenden Menschen wuerdig, sich dessen, was geschehen wird und muss, bewusst zu werden, immer der sittlichen Kraft und Wuerde desselben schaedlich und unwuerdig, sich willen- und wunschlos vor der Nothwendigkeit zu beugen. Nicht selten gelingt Aufschub Vertagung, wo auch nicht, der Mensch darf sich frei sprechen von Leichtsinn, traeger Sorglosigkeit, er hat sich das Recht und die Beruhigung erworben, _animam salvavi_ auszurufen. Darum frage ich eigentlich, ist es wuenschenswerth, dass Niedersachsens alte Sprache sich aus der Reihe der lebendigen verliert; wenn das, soll man ihren Untergang der Zeit ueberlassen oder soll man diesen beschleunigen; wenn letzteres, welches sind die Mittel dazu? * * * * * Um die deutsche Gemuethlichkeit ist es ein schoenes Ding und was kann namentlich dem Niedersachsen gemuetlicher sein, als seine angeborne Sprache. Doch ein schoeneres Ding ist de
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