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tzung aber musste sich erst geltend machen durch die Gewalt des Genius, sie gehoerte Luther an in dem Sinn, wie man nur irgend auf diesem Gebiet das Eigentumsrecht fuer eine Person in Anspruch nehmen darf. Denkt euch, Luthers Sprache waere nicht durchgedrungen. Zerrissen waere das maechtigste Band, das Sued und Nord umschlingt. Der Norden wuerde nichts vom Sueden, der Sueden nichts vom Norden wissen. Die theuersten Namen, die jetzt im Herzen der ganzen Nation wiederklingen, wuerden hie und da in einem Winkel Deutschlands genannt werden und etwa die Eitelkeit ihrer Landsleute aufblaehen, alle grossen Maenner, die in unserm Vaterlande die Sprache Luthers geredet, alle Genien der ernsten und froehlichen Wissenschaft, auf die wir unsern Stolz setzen, ja welche die Vorsehung selbst uns zum erhebenden Selbstgefuehl erweckt zu haben scheint, wuerden mit vergeblicher Sehnsucht ihre Fluegel ueber Deutschland ausgebreitet haben, waeren von ihrer Geburt an zur Verschrumpfung und Laehmung bestimmt gewesen. Es ist so viel Unglueck seit Luther ueber dieses arme Land hingegangen, dass man zweifeln koennte, ob nur der Name Deutschland, Deutscher, ehre. Luthers Schriftsprache, dieses Schwerdt, das Wunden schlug und heilte, ueber dem unsaeglicher Wirrwarr sich schwebend erhalten hatte. Das kaiserliche Reichsschwerdt ist zerbrochen, Luthers Sprache ist Reichsschwerdt geworden, glanzvoller, schwungreicher, maechtiger, gefuerchteter, als je eins in der Hand eines Hohenstaufens oder Habsburgers geblitzt hat. Sprache Luthers, kaiserliches Schwerdt, der Muth hat Dich gestaehlt, die Freiheit Dich geschliffen, der Kampf Dich erprobt. Sprache Luthers, kaiserliches Schwerdt, rein bist Du von den Blutflecken der Religionskriege, rein und gesaeubert vom Geifer theologischer Streithaehne, vom Rost des gelehrten und amtlichen Pedantismus. Fuehrt es ihr Soehne des Lichts, denn ihr seid unueberwindlich mit dieser Waffe. Beruehrt es nicht, ihr Kinder der Nacht, denn es ist scharf und faehrt zurueck auf eure eigenen Schaedel. * * * * * Man kann Werth und Wuerde der deutschen Schriftsprache lebhaft anerkennen und dennoch wuenschen, dass die ober- und niederdeutschen Dialekte sich im Munde des Volkes lebendig erhalten. Ich theile diesen Wunsch nicht. Was namentlich die Frage betrift, welche den Gegenstand dieser kleinen Schrift ausmacht: "_ist die niedersaechsische Volkssprache zu pflegen oder auszurotten?_
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