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uch nicht, ehe er sie rief, auf eigne Faust oder mit einer Staerke erschiene, die nicht leicht wieder zu entfernen waere. Er wuenschte von Byzanz einen guten Feldherrn, der aber kein grosser Staatsmann sein durfte, mit einem Heere, stark genug, die Italier zu unterstuetzen, nicht stark genug, ohne sie siegen oder gegen ihren Willen im Lande bleiben zu koennen. Wir werden in der Folge sehen, wie in dieser Hinsicht vieles nach Wunsch, aber auch ebenso vieles sehr gegen den Wunsch des Praefekten sich gestaltete. Daneben war gegenueber den Goten, die zur Zeit noch unangefochten im Besitz der Beute standen, um die Cethegus bereits im Geiste mit dem Kaiser haderte, sein Streben dahin gerichtet, sie in arglose Sicherheit zu wiegen, in Parteiungen zu spalten und eine schwache Regierung an ihrer Spitze zu erhalten. Das erste war nicht schwer. Denn die starken Germanen verachteten in barbarischem Hochmut alle offenen und geheimen Feinde: wir haben gesehen, wie schwer selbst der sonst scharfblickende, helle Kopf eines Juenglings wie Totila von der Naehe einer Gefahr zu ueberzeugen war: und die trotzige Sicherheit eines Hildebad drueckte recht eigentlich die allgemeine Stimmung der Goten aus. Auch an Parteiungen fehlte es nicht in diesem Volk. Da waren die stolzen Adelsgeschlechter, die Balten mit ihren weitverzweigten Sippen, an ihrer Spitze die drei Herzoge Thulun, Ibba und Pitza: die reichbegueterten Woelsungen unter den Bruedern Herzog Guntharis von Tuscien und Graf Arahad von Asta: und andre mehr, die alle den Amalern an Glanz der Ahnen wenig nachgaben und eifersuechtig ihre Stellung dicht neben dem Throne bewachten. Da waren viele, welche die Vormundschaft eines Weibes, die Herrschaft eines Knaben nur mit Unwillen trugen, die gern, nach dem alten Recht des Volkes, das Koenigshaus umgangen und einen der erprobten Helden der Nation auf den Schild erhoben haetten. Andrerseits zaehlten auch die Amaler blind ergebene Anhaenger, die solche Gesinnung als Treubruch verabscheuten. Endlich teilte sich das ganze Volk in eine rauhere Partei, die, laengst unzufrieden mit der Milde, die Theoderich und seine Tochter den Welschen bewiesen, gern nunmehr nachgeholt haetten, was, wie sie meinten, bei der Eroberung des Landes versaeumt worden, und die Italier fuer ihren heimlichen Hass mit offener Gewalt zu strafen begehrten. Viel kleiner natuerlich war die Zahl der sanfter und edler Gesinnten, die, wie Theoderich selbst, empfaenglich fue
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