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Frau Dawes merkte, wie allmaehlich etwas anderes sich emporarbeitete. Mary hob den Kopf, ihre verweinten Augen waren voll Hass: "Ich dachte, ich haette mich einem Gentleman hingegeben. Aber ich geriet an einen Spekulanten." Damit stand sie langsam auf. "Willst Du ihm das sagen, Kind?"--"Mit keinem Wort! Nichts, absolut nichts dergleichen. Ich will sagen, wir muessen heiraten." * * * * * Drei Tage darauf wurde Joergen Thiis im Ministerium des Auswaertigen ein Brief ueberbracht. Er war von Mary. "Ich bin im Grand Hotel und erwarte Dich Punkt zwei Uhr draussen auf dem Trottoir." Er wusste sofort, was das zu bedeuten hatte. Er brach eilig auf, denn die Uhr war dreiviertel zwei. Erst auf der Treppe fiel ihm auf, dass er sie "draussen auf dem Trottoir" treffen solle. Sie wollte nicht mit ihm in ihrem Zimmer allein sein. Das aenderte seinen Plan. Er ging nach seiner Wohnung und erloeste einen kleinen schwarzen Pudel aus seiner Gefangenschaft, ein wertvolles Tier, das er dressierte; denn es war ein rechter Tolpatsch. Auf der Strasse war richtiges Tauwetter, so dass der Hund gleich Weisung bekam, auf dem Trottoir zu bleiben, wo es sauber war. Nach ein paar lustigen Seitenspruengen hatte es Erfolg; der Hund hatte Angst vor Joergens duennem Stock. Schon von weitem sah er Marys schlanke Gestalt. Sie stand mit dem Ruecken nach ihm, gegen das Schloss gewandt. Kein Passant weiter, kein Mensch sonst vor dem Hotel. Sein Herz klopfte heftig; allzuviel Mut hatte er nicht. Sie wurde ihn gewahr, als der Hund auf sie zulief wie auf einen guten alten Freund, Sie hatte Hunde sehr gern; einzig das Wanderleben hatte sie abgehalten, sich einen anzuschaffen. Und dieser war so sauber, so huebsch und so appetitlich, so ganz nach ihrem Geschmack, dass sie sich unwillkuerlich zu ihm hinunterbeugte; im gleichen Augenblick sah sie Joergen. Sie richtete sich sofort in die Hoehe: "Ist das Dein Hund?" fragte sie, als haetten sie sich vor einer halben Stunde hier auf der Strasse getrennt. "Ja", antwortete er, indem er ehrerbietig den Hut zog. Da bueckte sie sich wieder zu dem Hunde hinunter und streichelte ihn. "Nein, wie bist Du niedlich! Du reizender Kerl! Nicht anspringen!" --"Nicht anspringen!" klang es verstaerkt von Joergen her. Sie richtete sich wieder in die Hoehe. "Wohin gehen wir?" sagte sie, "ich bin noch nie hier gewesen."--"Wir koennen ja geradeaus gehen und dann um die Ecke, dann kommen wir an
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