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schoene Glocke der Kapelle begann zu laeuten. Der Hund, der den ganzen Tag bei ihr im Zimmer hatte bleiben muessen und sehr unruhig gewesen war, stuerzte jetzt ans Fenster, das auf die See hinausging, und legte die Pfoten aufs Fensterbrett, um hinauszusehen. Mary trat zu ihm. Im selben Augenblick fuhr Onkel Klaus fort. Unten in den Zimmern aber wurde ein Choral angestimmt, das Trauergefolge kam. Die beiden Saerge wurden von Bauern der Umgegend getragen. Als der erste herauskam, sank Mary in die Knie und weinte, als solle das Herz ihr brechen. Weiter sah sie nichts. Sie lag auf dem Bett, das Glockengelaeute schnitt ihr ins Herz; sie hatte das Gefuehl, es muesse Furchen durch die Seele ziehen. Ihre Sinne verwirrten sich immer mehr; sie war ueberzeugt, ihr Vater habe, als sie in der Tuer stand, in sie hineingesehen, und daran sei er gestorben. Frau Dawes war ihm wie immer gefolgt. Er war die einzige, grosse Liebe ihres Lebens gewesen. Jetzt waren sie beide bei ihr. Auch ihre Mutter in einem weissen, schleppenden Kleide. "Du frierst, Kind!" Sie nahm sie in die Arme, denn Mary war wieder ein kleines Kind und ganz unschuldig. Darueber schlief sie ein. Aber als sie aufwachte und draussen und drinnen keinen Laut hoerte,--das Haus war leer ... da faltete sie die Haende und sagte halblaut: "Es war das beste fuer uns drei. Das Schicksal war barmherzig mit uns." Sie sah sich nach dem Hund um; sie brauchte Teilnahme. Aber irgendeiner musste ihn hinausgelassen haben, waehrend sie schlief. Das genuegte, um wieder in Traenen auszubrechen. Perle auf Perle aus der unerschoepflichen Schmerzensquelle rann ihr ueber Wangen und Haende, wie sie so dalag und den schweren Kopf stuetzte. "Jetzt kann ich anfangen, wieder an mich selbst zu denken. Jetzt bin ich allein." * * * * * Entscheidung Am naechsten Tage ging sie zu den Graebern hinunter. Ihr Schmerz wurde durch einen kleinen Zwischenfall abgelenkt. Es war Sonnabend und morgen war einer der wenigen Sonntage des Jahres, da in der Kapelle Gottesdienst stattfand. Zu solchen Tagen pflegten wohl die Graeber geschmueckt zu werden. Da das rechte Nachbargehoeft frueher zu Krogskog gehoert hatte, hatten die Leute hier ihren Begraebnisplatz. Die Frau war hingekommen, um ein frisches Grab zu schmuecken, und der alte Wolfshund hatte sie begleitet. Natuerlich flog Marys kleiner Pudel treuherzig auf ihn zu, und zu Marys und der Frau Erstaunen nahm der
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