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it noch nicht genug, fuegte sie hinzu: "Du bist wohl uebrigens auch kein Held im Briefschreiben. Also ist nicht viel dabei verloren." Er haette sie schlagen moegen. Zum Ueberfluss musste nun auch noch der alte, wunderliche Finnenhund da an der Bruecke sein mit einem von seinen Leuten. Kaum wurde er Joergen gewahr, da fing das Konzert an. Es nuetzte alles nichts, soviel seine Herren auch ihm pfiffen und ihn riefen. Alle wandten sich nach den Ankoemmlingen um. Joergen hatte sich sofort nach einem kleinen Stein gebueckt, und Mary hatte ihn leise gebeten, es nicht zu tun. Der Dampfer legte gerade an, die allgemeine Aufmerksamkeit, auch die des Hundes, wurde von ihnen abgelenkt, und auf diesen Augenblick hatte Joergen gewartet, um ihm den Stein direkt auf den Leib zu werfen, dass er laut aufheulte. Unmittelbar darauf wandte er sich zu Mary und zog den Hut mit seinem verbindlichsten Laecheln und mit tausend Dank fuer die genossene Gastfreundschaft. Sie musste anstandshalber warten, bis der Dampfer abfuhr; ja, sie musste ein paarmal mit dem Sonnenschirm winken. Laechelnd und triumphierend gruesste Joergen mit maechtigem Hutschwenken vom Dampfer herueber. Wuetend war sie! Aber er kaum weniger. * * * * * "Er, der sich vor mir in den Staub haette werfen muessen und den untersten Saum meines Kleides kuessen!" Das war ihre Empfindung. Schon gestern abend war das Gefuehl von etwas Unfeinem in ihr aufgedaemmert. Er wollte sie nicht wieder loslassen. Sie musste eine List anwenden und ihre Tuer verriegeln. Aber sie hatte sich das als eine krankhafte Folge seiner langen Sehnsucht ausgelegt, die zur Besessenheit geworden war. Jetzt war kein Zweifel moeglich! Nur ein "Bewanderter" konnte es in dieser Weise auffassen. Sie war betrogen. Das Allerschoenste in ihr, das von ihren feinsten Instinkten geschirmt und grossgezogen worden, war hineingelockt in einen widerwaertigen Irrtum. Sie rang den ganzen Tag damit. Verraten und geschaendet nannte sie sich. Zuerst waelzte sie alle Schuld von sich. Dann nahm sie alles auf sich und verdammte sich als unbrauchbar fuer das Leben. Sie greife doch nur fehl, sie verrate sich selbst. Einen Augenblick sagte sie: Mir ist Gewalt angetan, obwohl ich mich freiwillig hingegeben habe! Im andern Augenblick sagte sie: Das greift gewiss viel weiter zurueck, und ich finde mich nicht heraus. Welch ein Segen, dass ihr Zimmer unberuehrt und rein geblieben war. Das
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