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fuehrten, wenn ich nicht da zur Tat getrieben haette, wo ich Tatenlosigkeit oder Tatenunlust zu bemerken glaubte, wenn ich endlich meine Ansichten fuer Gegenwart und Zukunft nicht dann mit aller Schaerfe vertreten haette, wenn die Kriegfuehrung und die zukuenftige militaerische Sicherheit meines Vaterlandes durch politische Massnahmen beruehrt oder gar gefaehrdet wurden. Man wird mir zugeben, dass die Grenzen zwischen Politik und Kriegfuehrung sich wohl nie mit voller Schaerfe ziehen lassen werden. Beide muessen schon im Frieden zusammenwirken, da ihre Gebiete eine wechselseitige Verstaendigung unbedingt verlangen. Sie muessen sich im Kriege, in dem ihre Faeden tausendfach verschlungen sind, gegenseitig ununterbrochen ergaenzen. Dieses schwierige Verhaeltnis wird sich nie durch Bestimmungen regeln lassen. Auch der lapidare Stil Bismarcks laesst die Grenzlinien ineinander ueberfliessend erscheinen. Es entscheidet eben in diesen Fragen nicht nur die sachliche Materie sondern auch der Charakter der an ihrer Loesung arbeitenden Persoenlichkeiten. Ich gebe zu, dass ich gar manche Aeusserungen ueber politische Fragen mit meinem Namen und meiner Verantwortung deckte, auch wenn sie mit unserer derzeitigen kriegerischen Lage nur in losem Zusammenhang standen. Ich draengte mich in solchen Faellen niemandem auf. Wenn jedoch jemand meine Ansicht haben wollte, wenn eine Frage kam, die einer Erledigung und Aeusserung von deutscher Seite harrte und keine fand, dann sah ich keinen Grund dafuer ein, warum ich schweigen sollte. Bei einer der ersten politischen Fragen, die an mich kurz nach Uebernahme der Obersten Heeresleitung herantraten, handelte es sich um die Zukunft Polens. Angesichts der grossen Bedeutung dieser Frage waehrend des Krieges und nach diesem glaube ich auf den Verlauf ihrer Behandlung eingehen zu muessen. Ich habe frueher nie eine persoenliche Abneigung gegen das polnische Volk empfunden; andererseits haette mir aber auch jeder vaterlaendische Instinkt, jede Kenntnis geschichtlicher Entwicklungen fehlen muessen, wenn ich die schweren Gefahren verkannt haette, die in einer Wiederaufrichtung Polens fuer mein Vaterland lagen. Ich gab mich keinem Zweifel darueber hin, dass wir von Polen nie und nimmer auch nur die Spur eines Dankes dafuer erwarten koennten, dass wir es durch unser Schwert und Blut von der russischen Knute befreiten, so wenig wir je eine Anerkennung fuer die wirtschaftliche und geistige Hebung unserer
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